30. März 2011

Altgewohnte Software neu installieren
Loading Blackberry Applications

Was für ein Graus. Gerade Sachen, die man selten tut, machen einem die schlauen Softwareentwickler schwer. Und von einem Blackberry auf einen anderen wechselt man nicht alle Tage. Also soll es Herrn Kunde oder Madame Anwenderin leicht gemacht werden. In der »BlackBerry® Desktop Software« – die man freilich erst einmal installiert haben sollte (gibt’s hier) – findet man in einem Untermenü unter »Gerät« dafür extra einen Punkt »Geräte wechseln«. Juhu. (Hat man sich an ältere Verbindungssoftware gewöhnt, so wird man enttäuscht, siehe links.)

Folgt man den Anweisungen zum Gerätetausch, dann klappt – fast alles. Jedenfalls werden alte Mails, Termine, Adressen und dergleichen übertragen. Selbst die Bilder sind da. Sogar meine trickreichen Eingabekürzel für ä und ö und ü und … Nur leider nicht die gewohnten kleinen Helferlein. Ob das etwas mit dem »integrierten Gerätespeicher« zu tun hat, der nun (statt im neuen Gerät oder auf dessen extra Mini-SD-Speicherkarte zu liegen) in einem Kabinett (.cab) irgendwo tief im PC ruht, siehe hier oben? So ein Kabinett lässt sich entzippen, wenn man’s weiß, und offenbart dann alte Inhalte wie Bilder, aber eben keine Anwendungen, was man halt heut’ so Apps nennt.

Übrigens muss man noch der Quelle aller Blackberry-Mails, bei mir instantemail.t-mobile.de, Bescheid geben. Auch dort gibt’s einen »Wechsel des Geräts« mit überraschenden Fragen wie: »Geben Sie das Kennwort für jede E-Mail-Adresse ein, und klicken Sie auf Überprüfen …«. Es klappt dann aber.

Weiter mit den zwei kleinen Applikationen, die uns lieb geworden waren. Als erstes SMS2Mail, eine direkte Weiterleitung eingehender SMS an die eigene E-Mail-Adresse. Ungeheuer praktisch und ordentlich. Weil wir das Programm partout nicht aus dem alten Blackberry herausbekommen konnten – man könnte sich ja selbst eine Anwendung raubkopieren, oder? – machten wir uns auf die Suche im Netz. Da gibt es dieses Programm nicht mehr, jedenfalls nicht gratis. Nur gut, dass wir besonders kleine Downloads gerne am PC halten, geordnet, selbst kommentiert, und die sms2mail_final.zip noch fanden, 25 Kilobyte. Entzippt gibt sie vier Dateien, darunter eine ALX-Datei. Die sind’s, die Blackberry mag.

Zurück zur modisch dunkel wirkenden Blackberry-Anschlusssoftware. Den Blackberry dran. Links oben »Anwendungen« angeklickt. Bald zeigen sich nach gehörigem Suchen seitenweise schöne Anwendungen, von Galizisch bis Klondike, mal mit einem ×, mal mit +. Nur unser liebes SMS to Mail hat nicht die Kurve ins neue Gerät gefunden, obwohl Platz wie Heu ist. Aber wir haben’s ja, im PC! Wie lädt man denn aber nun neue Anwendungen da in den angekoppelten Blackberry hinein? Das heißt dann rechts oben, wo sonst nichts steht: »Dateien importieren«. Auf einmal sind Anwendungen nur mehr Dateien.

Und es passiert – nichts. Die neuen (alten) Anwendungen werden als Dateien importiert, der Kommentar dazu »Installation ausst…« bleibt standfest stehen. Kein Warten hilft. Jetzt muss man ganz unten rechts »Anwenden«. Erst dann kommt die wirkliche Installation in Gang. Wenn immer noch nicht, muss man vorher oben neben der Applikation aufs Plus-Zeichen zum »Installieren« gedrückt haben …

Ich schließe, denn es geht so weiter. Ab jetzt allerdings hoffentlich selbsterklärend. Wir haben dann noch frisch Klicktel geholt. Fertig. Völlig? Wer weiß. Wieder einmal Sachen gelernt, die ich nicht lernen wollte.

Fritz@Joern.De

PS, PS, PS.
1. Wenn sich beim USB-Verbinden des Blackberrys mit dem PC nichts tut, kann das am erst einmal zu bestätigenden Spruch liegen: »Das an Ihr Blackberry-Gerät angeschlossene Ladegerät kann nicht zum Aufladen Ihres Akkus verwendet werden.« Zweimal bestätigen, erst dann geht’s weiter zur Datenverbindung. – Wenn der Computer beim Einstecken des Blackberrys immer meckert: »Ein an diesen Computer agngeschlossenes USB-Gerät funktioniert nicht richtig und wird nicht erkannt.« und es dann wie hier links zu einem »Unbekannten Gerät« weitergeht: Blackberry aus- und wieder einschalten.
2. Wo befindet sich die neue Anwendung am Blackberry? Großes Gesuche. Erstmal im Hauptmenü mit Alt-Knöpfchen »Alle anzeigen«. Dann den Ordner »Herunterladen« öffnen. Da isses. Jetzt mit Alt-Knöpfchen »Verschieben in Ordner« »Startbildschirm«.

Und auf Nokia? Da ist’s noch toller. Man muss die Applikation mit Endung .SIS (wie Symbian Installations System) mit dem Windows-File-Explorer ins Handy laden, am besten vielleicht in einen eigenen Ordner wie TempFJ.

Nokias aufdringleiche OVI-Suite vorher wegdrücken, die ist noch zu grün dazu, und kennt überhaupt keine Applikationen, nur Kontakte, Fotos, Mitteilungsverwaltung und Musik. Und selbst da geht Inhalt hinzufügen nur als Synchronisation mit überwachten Ordnern, nicht als schlichte Übertragung von hier nach da. Das geht aber gut im normalen Explorer. Das Handy ist einfach ein angeschlossener Massenspeicher, wie ein USB-Stick. Hat man einmal die Anwendung (Sis-Datei) am Handy, findet man sie über My Media, Ordnername à la TempFJ. Klickt man dann auf die Installationsdatei, bekommt man gesagt: »Dateiformat nicht unterstützt«.

Mit der OVI-Suite installiert man Anwendungen offiziell angeblich so: »Sollten Sie ein Programm finden, das Sie auf Ihrem Gerät installieren möchten, doppelklicken Sie auf die Datei des Programms oder ziehen Sie die Installationsdatei auf das Bild des Geräts im Gerätebereich. Klicken Sie dann in dem anschließend angezeigten Dialogfeld auf OK. Hierdurch starten Sie die Installation des Programms.« – Ganz intuitiv, nicht wahr? Nur wissen müsst’ mans’s halt. Das Endergebnis ist allerdings hier wie dort gleich: »Ihr Gerät unterstützt keine SIS-Dateien.«

20. März 2011

Joomla for You?
This is a report of a total newcomer to Joomla,
Fritz@Joern.De

Time spent in learning to use Joomla – many days – is well spent if you want to create at least three Joomla web sites a year. This is my personal estimate. Rather than fooling around in the depth of menus and code, get a friend with Joomla experience to help you set up the site. It might take a couple of hours instead of days.

My hosting service offered cheap web space with Joomla pre-installed. Having ordered that, I got to see a sample page with a bold blue title banner. From there I started to modify into www.PraxisKreuzer.De.

The principle of php, server modified web pages. Unlike old-fashioned HTML sites (example www.Viktoriabad.De), today the result a viewer sees in his or her browser is freshly cooked from various files on the server by the server, ad hoc, and further enhanced by the local browser (mainly with ads). To customize you modify some of the these files – hundreds! – on the server, most of them in Java code. You edit server files with a simple text editor. Then you use FTP, the age-old file transfer program, to upload the corrections. Or – much more elegantly – you edit the server files with your normal browser and a web based front end control page. Finally you can edit your site right there à la Wikipedia by just logging into the site. That’s the miracle. This makes Joomla (and other similar) sites flexible and user adaptable.

So. First get your FTP going to (and from) the site. Typically this means addressing the site itself (PraxisKreuzer.De in my case) with FTP (instead of http). Name and password you’ll have gotten from your provider (hosting service). (Let’s forget that you can host your Joomla site completely on your own PC with Apache or otherwise, if you keep your PC server on-line all the time.) I use FTP program WS-FTP32 by John Junod, 1995. There are newer, better programs, even browsers can FTP nowadays. Be sure to use “passive” mode for reliable transfers.
Copy all the content from your host to your local PC, some 30 Megabytes; keep the file structure. When you manually edit within these files, do that locally, and then upload the modified file. Keep a copy of the original, for example by renaming the original from personal.css into personalORIG.css and creating a fresh personal.css. If you edit the content via backend just take care. And remember to download a fresh FTP copy, if you suspect changes in files you want to further massage locally.

Now look into the Joomla administration, i. e. the backend. I reach mine with http://joomla.p137726.mittwaldserver.info/administrator/. My provider told me. Then I log in. If I look at Site, System information (Systeminformationen), I see that I run Joomla 1.6.1. If you look around in the backend, please note that the menu often will not react, unless you close the current page with the appropriate red button (Schließen). Remember to go back before going elsewhere.

In Joomla familiar things like menus sometimes get new names like categories. A typical starter setup, the initial view, is called a template. My pre-installed template happened to be beez_20 by Ms. Angie Radtke in Bonn (like myself here), see www.joomla-beez.de. She certainly is industrious like many bees (Bienen)! See which template you use via backend, Extensions (Erweiterungen), Templates, and look for the orange Standard star and the word site. If you’ve got Beez2 - Default there, then you are with me.

Place a favicon as “yoursite”/html/joomla/templates/beez_20/favicon.ico
.

Ready now for changes?

Note that not all of my suggestions have to be done in my sequence here, or at all, or this way. The English names for the menu items are my best guess, as I operate in German. The ‹ and › signs here in this blog are not the real greater and smaller signs of HTML.

First of all, you might like a new picture instead of the blue background.
To get the header completely removed see http://forum.joomla.org/viewtopic.php?p=2429591. The index.php file in question is the one at “yoursite”/html/joomla/templates/beez_20/index.php. Open it with Wordpad (sorry, I stick to standard tools here), find ‹div id="header"›, now do what you want to do, store, then FTP back up into the host and see how your site looks like.
The blue background picture is not the logo, it’s personal2.png at “yoursite”/html/joomla/templates/beez_20/images/personal/personal2.png: blue, size 1060 × 288 pixels, with We are volunteers at the right. PNG is a picture format like JPG. You are welcome to replace personal2.png with an equally sized alternative. (The size that works for me is 1060 × 200 however.)

After FTPing this picture up to the server, you’ll still see Joomla! at the left side. This is what Angie calls the Logo, see screenshot at left (virgin status). You can modify it with the back-end by going to Extensions (Erweiterungen), Templates, Beez_2 (click it!). You come to edit style (Stil bearbeiten). There you look at the right with extended options (Erweiterte Optionen). You can select (auswählen) a logo, add one (under selection), or do without (Leeren, empty). If you want to let the background picture (personal2) shine through the logo, be sure to create a transparent gif file as logo. You do this, for example, with Irfanview. Remember: The logo is a picture; if you choose to go without (empty field), you will still see the title (Seitentitel) as headline Joomla! and Open Source Content Management as page description (Seitenbeschreibung), i. e. as subtitle.

Subtitle. Now you’ve got a background picture and a logo of your making. Congratulations! But still there is a text line: Open Source Content Management. You get it removed or changed via Administration, Extensions (Erweitert), Templates, click on Beez2, there go to the right column Extended (Erweitert) and play with the Page description (Seitenbeschreibung). You get a subtitle – or none – under the logo.

Title. As main text in the picture I wanted Praxis Kreuzer. Again: With the backend under Extensions (Erweiterungen), Templates, Beez2 (click it!), right column play with the page title (Seitentitel). I put Praxis Kreuzer there. If you leave this entry open, you’ll see no text logo.

Incidentally: Don’t turn on cashing in Administration, Site, Configuration (Konfiguration), right side – at least not while you still change a lot on the site. Caching in this case means that the server remembers past browser accesses and dishes out the same “food” as before. You want freshly cooked stuff while you edit and test.

If you want to move your text logo (the headline) around, modify personal.css (“yoursite”/html/joomla/templates/beez_20/css/personal.css). Under h1#logo modify the padding in the line under Titillium Maps (a type font from Urbino). The measurement .em is a size depending on the character set used. (“The em unit is equal to the computed value of the font-size property of the element on which it is used. The exception is when em occurs in the value of the font-size property itself, in which case it refers to the font size of the parent element. It may be used for vertical or horizontal measurement. This unit is also sometimes called the quad-width (Geviert) in typographic texts.” Source). px is pixels. The margin is given clockwise from 12 o’clock, i. e. top, right, bottom and left. (Good to know, even when placing pictures here in this blog’s HTML by modifying the margin.)

I also modified within position.css (“yoursite”/html/joomla/templates/beez_20/css/position.css) under #logo the line padding:20px 20px 20px 10px; to padding:60px 20px 20px 700px; in order to move the headline (logo) far to the right. When it says /*padding-top:0.6em; two lines later, you’ve got to delete this line, as it counteracts the position you wanted in the first place.

To get the complete picture up higher to save space, modify the line padding-top under #all #header from 8.0em to something like 2.0em.

To remove the line at bottom right Powered by Joomla go to “yoursite”\html\joomla\templates\beez_20\index.php (not index.html!), search for power and completeley delete line ‹?php echo JText::_('TPL_BEEZ2_POWERED_BY');?› ‹a href="http://www.joomla.org/">Joomla!®‹/a›. I boasted myself there …

Global settings. Your site will show technical info like who’s written an entry (a page), when, etc., all things not for the public. To get rid of them once and for all you want to go to Content (Inhalt), Entries (Beiträge), Options (Optionen), get a white pop-up on gray, entry options (Beitragsoptionen), and there you can set what’s to be seen and what not, like author – hide (Verbergen). Note the many categories within the popup. And don’t forget to store modifications right there and then.

Let us now compose an entry (Beitrag), let’s say the imprint (Impressum). Go to Contents (Inhalt), new entry (Neuer Beitrag). Under category (Kategorie) select the menu your entry should be part of, in my case “Impressum”. Originally you’ll only be able to compose texts for home, category undefined, as only home is pre-installed.

Which brings us to menus. Going to Site, Control center (Kontrollzentrum, which should rather be a Steuerungszentrum, a Kommandobrücke), menus (Menüs). You see a main menu and a user menu. Clicking the main menu you find a home. (Don’t go in via Administration, menu (Menüs), menu (Menüs), new menu (Neues Menü): You won’t get the types displayed to choose from.) There you can create more menu items. Be sure to give each of them a name (title); as type (Menütyp) select single entry (Einzelner Beitrag), if in doubt. My log-in menu is type log-in form (Anmeldeformular); at bottom right you can decide where the user should wind up after logout (Abmeldeumleitung): I suggest /index.php.

To remove the options Bigger, Reset, Smaller (Schriftgröße Größer, Reset, Kleiner) on top of the screen, see here.

To display the name of the page at the very top blue line of your browser – that’s, friends, is how far I came on this day of salvation (Tag des Heiles, 2 Kor 6, 2) March 20, 2011. Tomorrow spring comes! Suggestions and comments are welcome, directly to Fritz@Joern.De please.

Let’s continue. To make the logo clickable, so that a click on the logo (picture on top) returns you to home from everywhere: Go to “yoursite”/html/joomla/templates/beez_20/index.php, look for ‹div class="logoheader"› and enclose the whole division (i.e. everything until and including the next following ‹/div›‹!-- end logoheader --› with ‹a href="\"› and ‹/a›.

17. März 2011

Nachdem ich nun schon wieder­holt die gut ge­meinte Auf­for­der­ung be­kom­men habe, einen Brief vom »Bund-Kli­ma­team« (aus­ge­rech­net von den »Kli­ma«-Leuten!) zum Thema »Kon­se­quen­zen ziehen. Jetzt ab­schal­ten« zu unter­schreiben – gemeint sind natür­lich die deutschen Kern­kraft­werke –, hier meine spontane Antwort darauf von gestern,

Mittwoch, 16. März 2011

Liebe Leut!
Als Demokrat und gelegentlich Denkender bin ich schmerzlich berührt vom Medienhype über die japanischen Atomkraftwerke. Nur damit bei uns ein Süpplein kocht, angstgeschürt, denken wir nicht an die hunderttausenden Obdachlosen dort, die ohne Wasser, ohne Strom, um die, die alles verloren haben, die Trauernden und Toten. Das riesige Leid nimmt mir den Atem. Hiesige Medien dagegen sehen nur die Kernkraftwerke, emotionaler und besserwissender als jeder Japaner.

Unsere Atommeiler sind nicht von einem Tag auf den anderen unsicherer geworden. Und wenn, müsste man in Frankreich*) anfangen, denn bei uns kommt der Wind bekanntlich aus dem Westen (der Strom auch). Darüber nirgends ein Wort.

Ich möchte in Ehren bei uns für (!) die Atomkraft sein, so wie andere dagegen sind. Ich möchte als Demokrat keine Polizeieinsätze gegen »Demonstrationen« zahlen müssen, nur weil sie ausarten, das sollen gefälligst die Beteiligten selbst tun. Ich zahle meine Knöllchen auch selbst. Und wenn jetzt die deutsche Regierung den Medien und der Straße – und den Lobbygruppen wie »Bund« – die Führung überlässt, finde ich das zwar populistisch, nicht aber demokratisch.

»Täglich steigende Risiken« (Bund) stellen hier nicht die Kernkraftwerke dar, sondern etwa (unnötige) Staatsschulden oder (ebenso unnötige) Rettungsschirme. Die steigen tatsächlich täglich.
Ich bitte jedenfalls, mich mit hektischen Aufrufen zu angeblichen eiligen »Konsequenzen« bei uns zu verschonen. Anstand und Mitgefühl gebieten uns angesichts der Naturkatastrophe in Japan Schweigen, Beten vielleicht, alles Weitere später.

Fritz Jörn

mobil +49 171 3322017 · fest 0228 211035
www.Joern.De Visitenk. www.Joern.De/vcf
Friedrichstr. 29 · 53111 Bonn am Rhein
Empfehle mich mit »Fritz Jörns E-Mail-Knigge« € 7,95 ISBN 978-3-939908-32-6

*) http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Nuklearanlagen_in_Frankreich
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kernreaktoren_in_Deutschland
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrizit%C3%A4t/Tabellen_und_Grafiken#Erzeugung_nach_L.C3.A4ndern_2


Etwas konkreter zur Berichterstattung über Japan. Immer mehr wird die »Sensation« Kernkraft mit der Berichterstattung über die Naturkatastrophe vermischt. Titel und Aufmacher beginnen mit den Kernkraftgefahren, weil man darüber aber wenig weiß, geht es dann fließend mit der Naturkatastrophe weiter.
1. Zum Bild oben, Titel des »Express« ebenfalls vom Mittwoch, 16. März 2011 (Bonn ***) – zugegeben einem Boulevardblatt. Titel »Atommeiler völlig außer Kontrolle, irrsinniger Anstieg der Strahlung, 35 Millionen Menschen in Lebensgefahr«. Ganz groß: »Nur der Wind kann Tokio retten« und klein weiter »… wenn er die tödliche Wolke aufs offene Meer treibt«. In diesem Stil geht es weiter bis zu: »Vorsicht bei Pilzen aus Japan«.
2. Zum Bild rechts, NZZ, internationale Ausgabe, 17. März. Lesen Sie bitte die Meldung (Bild klickbar!) »(Reuters)/ela. · Japan scheint den Kampf … Für die EU ist die Lage faktisch ausser Kontrolle. Laut der IAEA äusserte sich die Regierung in Tokio besorgt. Offiziell bestätigt wurde der Tod von 4000 Personen. Mindestens 12 000 gelten laut dem TV-Sender NHK als verschollen. Hunderttausende …« Selbst in einer eher seriösen Zeitung dieser krasse Übergang von europäischer Besserwisserei und Sorge zu den schrecklichen Folgen der Naturkatastropen. Die IAEA in Wien muss herhalten, eine nichtssagende Äußerung der Regierung in Tokio zu kolportieren. (Nachtrag s. u.)
3. Selbst das »Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt«, DLR, hat am Mittwoch seinen Senf dazugegeben: »DLR-Studien: Erneuerbare Energien und hocheffiziente Gaskraftwerke können Kernkraft ersetzen.« – »Na net«, sagt dazu der Österreicher, und der Deutsche fragt sich, ob dergleichen »Studien« zu Luft- und Raumfahrt gehören, aus Steuern bezahlt.
Also nocheinmal: Denken wir an die Menschen in dieser Naturkatastrophe und halten wir die Luft an zur Kernkraftkathastrope.

Erste Reaktion (Mi 16.03.2011 14:48) auf meinen kleinen Apell (anonymisiert):
Wow, ich bin ja gar nicht der einzige, der so denkt ... Danke für diese klaren Worte, es ist wirklich unglaublich, was die deutschen Medien und die Politik und die "Gutmenschen" daraus machen!

Nachtrag Thema NZZ, 19. März. Im Leitartikel am Wochenende bedenkt Chefredaktor Markus Spillmann: »Fassungslos, mitunter gar mit leisen Vorwürfen auf den Lippen, verfolgen wir die Katastrophen apokalyptischen Ausmasses in Japan. Während Helfer im eisigen Schneetreiben verzweifelt nach den sterblichen Überresten von Tausenden suchen, informiert das [eidgenössische] Bundesamt für Gesundheit über das Waschen von Salat und die Unbedenklichkeit des Fischkonsums. Das Leid der Überlebenden von Erdbeben und Tsunami ist längst ein Nebenschauplatz, im Vordergrund der emotionalen und damit auch der politischen Aufmerksamkeit steht im Wahljahr 2011 die Zukunft der Atomkraft. Angesichts der hilflos anmutenden Löschversuche der unkontrolliert glühenden Reaktoren in Fukushima und der von ihnen ausgehenden tödlichen Gefahr für Mensch und Umwelt stossen differenziertere Argumente für die Kernenergie derzeit ins Leere.«

11. März 2011

Mein Doktor – ein Geständnis
»Dr.-Ing. Politec. Mailand Fritz Heinrich Jörn«
Dass sich’s nur gestehe. Ich habe einen Doktor. Koscher ist der nicht. »Im Bereich von Journalismus, Geschäftswelt, Politik, Populärkultur ist das Doktorat eher ein Ausweis für Weltfremdheit,« schreibt am 11. März 2011 Wolfgang Müller-Frank in der NZZ, der in seinem Lebenslauf zwar Promotion und Habilitation aufführt, sich aber im Namen konsequent und bescheiden zurückhält.
Nun aber zu mir. Nach langem, genüsslichem Studium habe ich an der Technischen Universität Berlin am 10. Dezember 1968 den ordentlichen Titel »Diplom-Ingenieur« verliehen bekommen. Als halber Südtiroler hat mich aber gewurmt, dass meine Kollegen, nur weil sie in Italien studiert hatten, und es dort keinen Diplomingenieur gibt, als »Doktor« herumlaufen (hier ein Beispiel). Zudem habe ich erst einmal in Mailand gearbeitet und musste mich spätestens bei der Visitenkarte entscheiden. Also habe ich mir meinen Berliner Diplomingenieur als Mailänder Doktor anerkennen lassen, wozu Studienbuch, Studienarbeiten und Diplomarbeit vorgelegt werden mussten. Das Politecnico di Milano, angeblich die größte technische Hochschule Italiens, die ich aber nie betreten habe, fand alles ausreichend und übersandte mir eine 33 × 45 Zentimeter große Pergamentrolle mit Tiefdrucksiegel, am 1. Oktober 1969 »im Namen des Gesetzes« mir verleihend den »DOKTORTITEL IM INGENIEURWESEN, Studienrichtung Elektronik«. Das Pergament ist so groß und so sperrig, dass ich es unter die halbtransparente Schreibtischunterlage schieben musste, um es abzulichten. Darunter das Parkett im Arbeitszimmer. Der Fleck links unten ist die Stempelmarke, ohne die in Italien nichts gilt.

Was dann? Nach Mailand, Kalifornien und Schweiz zog ich wieder nach Deutschland. Sollte ich den Doktor weiter führen? Ein paarmal ist es dann schon passiert, dass er sich selbst in amtliche Dokumente einschlich, etwa in die deutsche Staats­bürger­schafts­urkunde (rechts, wie alle Blog-Bilder klickbar), und eigentlich hätte da dann nach dem Dr. ein Zusatz wie »Polit. Mailand« kommen müssen (was politisch aussieht) oder »Politec. Mailand« (noch länger). Sowas ist einfach peinlich. Dazu kam, dass mein sel. Großvater und nie erreichtes Vorbild, auch Diplomingenieur, immer als »Herr Ingenieur« tituliert wurde, und ich finde das für einen Techniker viel sauberer, technischer und ordentlicher als »Herr Doktor«. Sie dürfen mich also (südlich des Weißwurstäquators) von mir aus augen­zwinkernd als »Herr Ingenieur« anreden, als »Herr Doktor« nicht.
PS. Eigentlich bin ich Österreicher, auch.

7. März 2011

Thema Bioethanol

Schnaps, das war sein letztes Wort …

… und dann war der Motor fort. Unschwer zu erkennen: Es geht um »Bioethanol«, den Alkohol, den unsere Autos angeblich nicht Brüssel- sondern Berlin-verordnet bekommen haben. Wenigstens zehn Prozent muss dem Benzin beigemischt werden. Das hellt die Stimmung auf, jedenfalls irgendeiner Lobby. Unser öffentlich-rechtliches Fernsehen hat es im Kinderkanal politisch korrekt erklärt: Bioethanol verbrennt sauberer und wird aus erneuerbaren Pflanzen hergestellt, nicht aus dem unwiederbringlichen Erdöl. Das stimmt. Weil Schnaps – die Wikipedia nennt als andere Namen: Ethanol, Äthanol, Äthylalkohol, Ethylalkohol, Alkohol, Agraralkohol, Spiritus, Kartoffelsprit, Weingeist, E100 –, weil dergleichen immer gebrannt wird, sind keine Krümel drin wie vielleicht im Benzin.

offener Kamin mit BioethanolWo Kerzen rußen, da spenden mit Höfers Bioethanol befeuerte »Dekokamine ein attraktives Flammenbild und sorgen so für ein angenehmes Raumklima und eine heimelige Wärme«. Belassen wir’s dabei.

Bei der Herstellung des Energiegetränks Ethanol muss zwar ungefähr soviel Energie (welche?) aufgewendet werden wie später beim Verbrennen herauskommt, vom Anbau ganz zu schweigen, aber vielleicht braut man diesen »Ottokraftstoff« hier nur, wenn der Wind weht oder gleich nach der Weizenernte. Genaues weiß man nicht. Über den ökologischen Sinn wird heiß gestritten, vor allem, weil dafür möglicherweise Urwälder gerodet, Böden ausgelaugt und Menschen hungrig gelassen werden. Vielleicht könnte man Benzin destillieren, damit es schön sauber ist? Sogar die Aussage, dass neunzig Prozent der Autos zehnprozentigen Biosprit vertragen, ist hergeholt. Vielleicht sind es genauer 90 ± 9 % der Autos. Das »re­ak­tions­freu­di­ge« Edeldestillat soll Gummischläuche und altes Aluminium angreifen, sozusagen die motorischen Schlünde aufrauen. In einer beispielhaften Liste von Mercedes, schwer zu finden (bit.ly/eWYO0y), müssen die Autos schon mindestens 25 Jahre alt sein, damit sie Bio-E10 umhaut. Das »Bio-« mag man getrost weglassen, Nicht-Bio-Ethanol gibt es nicht. Schnaps ist Schnaps. Hyperbesteuerung da, Förderung dort, angeblich zu erwartende Quersubventionen von überteuertem altem Super zu neuem E10, Planwirtschaft, Kartelle und Vorschriften zuhauf. Europa sollte uns bei der Wahl des Fusels – pardon “fuels” – nicht bevormunden. Demnächst verbietet man uns noch das Sprudelwasser.

Direkt zur allgemeinen Verträglichkeitsliste: www.dat.de/e10liste/e10vertraeglichkeit.pdf