Also kurz.
Man ging zum Postamt. Dort gab’s Formulare für Telegramm, etwa solche:
Auf das Formular schrieb man möglichst leserlich den Inhalt der gewünschten »Depesche« (ein anderes Wort für Telegramm), meist mit Blockschrift. Man achtetet auf die Zahl der Wörter, denn davon hing der Preis ab.
Es gab normale Telegramme, die gleich nach Ankunft am Zielort dem Empfänger mit einem Telegrammboten zugestellt wurden. Billiger waren »Brieftelegramme«, die zwar elektronisch (na ja, eigentlich nur elektrisch) »über Draht« übermittelt wurden, dann aber mit der normalen Briefpost ausgetragen wurden. Diese kam bei uns anfangs nach dem Krieg noch dreimal am Tag … Solche ELT-Telegramme (European Letter Telegram) durften nur in »offener Sprache« abgefasst sein, das musste man hinten auf dem Formular bestätigen. Damit sollte verhindert werden, dass Leute Wörter schinden, indem sie sie zu Blöcken mit der Maximalbuchstabenzahl zusammenfügten (bis zu 15 Buchstaben) oder Kodes verwendeten.
Ausschnitt aus einer amerikanischen Kodetabelle. 1940er-Jahre, Quelle |
Für den Schalterbeamten gehörte es sich, dass er die Wörter von hinten her zählte, um den Inhalt (scheinbar) nicht mitzulesen.
Angekommen sind die Telegramme als ein Blatt, das so beschnitten war, dass es zugefaltet werden konnte: Die Nachricht stand innen, der Empfänger war außen sichtbar.
Telegramm, wie es der Empfänger bekam. Das Blatt wurde so gefaltet, dass es sich mit der oberen Lasche schließen ließ. Der Empfänger stand dann für den Telegrfenboten lesbar auf dessen Rückseite. (Dieses Telegramm entstammt einer traurigen Geschichte.) |
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http://blogabissl.blogspot.com/2016/02/telegramm.html
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