19. April 2023

TLS-Umstellung auf neuere Verschlüsselungen

Elektronische Post (E-Mail) wird längst schon verschlüsselt übertragen, damit keiner mitlesen kann. Diese Verschlüsselung – jedenfalls die »vorne und hinten« an den Enden vom und zum Enverbraucher – werden mit “Transpor Layer Security’ (»Transportschichtsicherheit« https://de.wikipedia.org/wiki/Transport_Layer_Security) übertragen.
   In Outlook (Version 2003) sieht das bei den Maileinstellungen so aus (Extras, E-Mail-Konten, Vorhandene E-Mail-Konten anzeigen …, Konto auswälen, Ändern, Weitere Einstellungen, Reiter »Erweitert«

Da kreuzt man SSL an, Secure Socket Layer.. Das ist die alte Bezeichnung für SSL Damals gab’s nur TLS 1.1.

Nun geht die Welt auf bessere, höhere, vermutlich bis zu Quanten-Computern sichere Verschlüsselungen über. Von meinem E-Mail-Dienst (1und1) bekam ich eine »Letzte Warnung« zu lesen:

Zitat:

Umstellung auf TLS 1.2 für IMAP, POP3 und SMTP

Sowohl der unverschlüsselte Zugriff als auch der Zugriff über die veralteten Verschlüsselungsprotokolle TLS 1.0 und TLS 1.1 entsprechen nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards. Zum Schutz Ihrer E-Mail-Kommunikation werden wir diese Zugriffe auf unsere E-Mail-Server zwischen dem 25.04.2023 und dem 16.05.2023 dauerhaft deaktivieren.

Um den Versand und Empfang Ihrer E-Mails zu gewährleisten, aktivieren Sie bis zum 25.04.2023 die SSL/TLS-Verschlüsselung (TLS 1.2 oder höher) in Ihren E-Mail-Programmen.

Programme und Betriebssysteme, die TLS 1.2 unterstützen
  • Microsoft Outlook 2016 (nur wenn alle Windows- und Office-Updates installiert sind)
  • Microsoft Outlook 2019
  • Mozilla Thunderbird 52.0 und neuere Versionen
  • Microsoft Windows 7 (Service Pack 1)
  • Microsoft Windows 8
  • Microsoft Windows 8.1
  • Microsoft Windows 10
  • Microsoft Windows 11
  • Apple macOS Sierra 10.12.6 und neuere Versionen
  • Apple iOS 9 und neuer
  • Android 5.0 und neuer
1und1-Zitat Ende

Soweit, so klar. Was fehlt ist ein TLS-1.2-Testzugang, wo man eine Mail hinschickt und dann weiß, ob’s geht oder nicht.
Ob Ihr Betriebssystem höhere TLS-Versionen unterstützt, bekommen Sie von Website https://www.howsmyssl.com/a/check gemeldet. 1und1 empfiehlt mir auf Anfrage, eine Testmail an Mail@Google.com als TLS1.2-Test zu senden. Antwort von dort kommt keine …
Microsoft hat für Windows 7 – obwohl das »nicht mehr unterstützt« wird – ein Update zum Aktivieren von TLS 1.1 und TLS 1.2 als sichere Standardprotokolle in WinHTTP in Windows veröffentlicht, siehe https://support.microsoft.com/de-de/topic/update-zum-aktivieren-von-tls-1-1-und-tls-1-2-als-sichere-standardprotokolle-in-winhttp-in-windows-c4bd73d2-31d7-761e-0178-11268bb10392
   Ich selbst habe dieses Update nicht probiert, weil mein Outlook 2003 auf Windows 7 TLS 1.2 schon können müsste. Schreiben Sie mir gerne Ihre Erfahrung mit diesem Update!Ich habe mir schon seit einem halben Jahr die Registry ergänzt. Dazu verwendet habe ixh https://support.google.com/mail/thread/152794151?hl=en “How do I set up gmail on outlook 2003?” beziehungsweise die deutsche Anleitung
Registry (Registratur) ändern für TLS 2
https://www.sunds-computer.de/so-lassen-sie-outlook-eine-verbindung-ueber-tls-1-1-1-2-herstellen/ Gehen Sie nach der guten, deutschen Beschreibung dort vor!

Neues Outlook? 2021:  € 60, nur für Windows 10 und 11 … – für mich, der ich nach wie vor Windows 7 nutze, ein Holzweg (ein Katholik würde sagen: ein synodaler Weg).  

Übrigens: Bei vielen Mailsystemen muss man die
Nutzung von Imap erst freischalten!

Hier am Beispiel Gmail (vormals Googlemail):

 Anhand von https://it-blogger.net/gmail-imap-e-mail-konto-in-outlook-2019-hinzufuegen/

»Bevor du E-Mails via IMAP empfangen und versenden kannst, muss in deinem Konto die IMAP-Aktivierung vorgenommen werden«:.
1. Öffnen Sie Gmail auf Ihrem Computer.
2. Klicken Sie rechts oben auf „Einstellungen“ 
3. Alle Einstellungen aufrufen.
4. Klicken Sie auf den Tab Weiterleitung & POP/IMAP.
5. Klicken Sie im Abschnitt „IMAP-Zugriff“ auf IMAP aktivieren.
6. Klicken Sie auf Änderungen speichern.

   

Link hierher:
   https://blogabissl.blogspot.com/2023/04/tls-umstellung-auf-neuere.html

Besucherzaehler

14. April 2023

Thiede: »Ein Fisch … « – 389 Seiten, 1998

Eine Buchbesprechung wird das nicht. Dafür bin ich viel zu wenig versiert im Thema; und mein Gedächtnis für Namen und Daten ist zu schlecht. Ein paar Bemerkungen halt, bevor ich das Buch Monika mit Dank wieder zurückgebe, hat sie es doch extra antiquarisch erworben.

Carsten Peter Thiede, KStJ: Ein Fisch für den römischen Kaiser
Juden, Griechen, Römer: die Welt des Jesus Christus.
(Das rote Gummiband ist mein übliches Lesezeichen)
Am meisten haben mir im Buch Bilder gefehlt und Diagramme. Ich muss mir »Juden, Griechen, Römer: die Welt des Jesus Christus« vorstellen können. Ich bin einfacher Katholik mit langjähriger, erfreulicher Protestantismuserfahrung, sogar mit Abiturfach Religion, wie es sich 1961 in Bayern gehörte. Und nun kommt etwas Altersfrömmigkeit dazu und Ärger über die verfilzten Katholiken.

Jesus Christus ist am wichtigsten, geboren »zwischen 7 und 4 vor Christus«, gestorben im Alter von 30 oder 31 Jahren. Thiede nennt auf Seite 132 »das wahrscheinlichste Datum … , den 7. April 30«, Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_von_Nazaret , nicht https://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_Christus – die Wikipedia hat’s gern komplex . Zum »Jahr null« siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Jahr_null .) 

Ein Denar (Markus 12,13 – 17)

Am wenigsten konnte ich mir einen Kodex als Nachfolger der unpraktischen Schriftrolle vorstellen. Auf der Suche nach Bildern im Web komme ich zu vielen Schriftrollen, unter anderem einer röntgenunterstützten Sichtbarmachung des schriftlichen Inhalts auf https://www.npr.org/sections/thetwo-way/2016/09/22/495044358/computer-scientists-solve-mystery-of-the-ein-gedi-scroll-by-virtual-unwrapping aus dem »dritten oder vierten« Jahrhundert, erklärt in einfachem Englisch.
   Ein Kodex ist für uns a- etwas Abstraktes wie bei »Verhaltenskodex«, »Ehrenkodex« oder b- – weniger bekannt – ein Buch, körperlich, praktisch zum Mitnehmen, im Gegensatz zur Schriftrolle, zugreifbar auch mitten im Text, die Seiten beidseitig beschrieben. Ein »Hanisauland« erklärt beides so: »Der Begriff ›Kodex‹, also eine Sammlung von Regeln oder Anweisungen, stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt ›Schreibtafel aus Holz‹« (wieso?). Google sagt’s so: »Ein Kodex oder Codex, Mehrzahl Kodizes bzw. Codices oder Kodexe, war ursprünglich ein Stapel beschrifteter oder zur Beschriftung vorgesehener Holz- oder Wachs­tafeln, später ein von zwei Holzbrettchen umschlossener Block gefalteter oder gehefteter Papyrus- oder Pergamentblätter. Wikipedia .Vorgänger: Schriftrolle«. Am anschaulichten fand ich die Darstellung eines Kodex’ hier: https://www.israelmagazin.de/israel-kultur/israel-museum/codex-von-aleppo-kodex .

Die Geschichte der Qumran-Höhlen lesen Sie hier: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/die-erstaunliche-entdeckung-der-schriftrollen-vom-toten-meer/ss-AAYcMaK#image=2 . Die Höhlen wurden in den 1950er-Jahren gefunden, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Qumran . Ich wollte noch herausfinden, wann die Höhlen geschlossen worden waren. Dazu fand ich nichts, weil es vermutlich »der Zahn der Zeit« war. Wichtiger ist das Alter der Rollen dort. »Deshalb schlägt er [Daniel Stökl Ben Ezra] vor, dass die Qumran-Essener bereits früher, in einer Krisensituation um die Zeitenwende, die Buchrollen in 4Q und 1Q deponiert und diese Höhlen danach als eine Art Archiv genutzt hätten. Die Gemeinschaft habe dann in der Siedlung [, den Ort Qumran,] eine neue Bibliothek aufgebaut, deren vergleichsweise junge Manuskripte um 68 n. Chr. in die anderen Qumranhöhlen gebracht worden seien.« (Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/Schriftrollen_vom_Toten_Meer#Essener_%E2%80%93_Qumran_%E2%80%93_Jachad ).

Warum ich soviel über Kodizes schreibe? Sie sind wichtig.
   Das Interessanteste in Thiedes Buch begann für mich erst weiter hinten, etwa ab Seite 311 unter Einheit und Vielfalt. Die »Buchreligion« ist das Alleinstellungsmerkmal des frühen Christentums: »Nicht spärlich informierende Inschriften und mündlich überlieferte Riten, die selten einmal aufgeschrieben wurden, kennzeichneten das Christentum, sondern die schriftlichen Quellen, die alles festhielten, was es zu wissen gab. Man las und man schrieb, man rezipierte und produzierte, intensiv und zielbewusst.« – Einfach top-modernes Marketing, wörtlich nachzulesen. Ganz im Gegensatz zu heute, finde ich, wo sich die Kirchen hier ins Grab reden, oder überhaupt nichts sagen. Dass uns Jesus mit seiner Auferstehung den Tod erspart hat, das müsste man erst einmal und dann immer wieder erklären, wenn überhaupt (Beispiel). Warum soll man das glauben? Wie soll man leben?
   Gut, anfangs glaubten die Christen an die allgemeine Auferstehung noch zu ihren Lebzeiten, folglich sozusagen an ein individuelles ewiges Leben. Bald aber mussten sie wohl erkennen, wie wir Heutigen wissen, dass wir darauf noch etwas werden warten müssen. »Elf der zwölf Apostel starben der Überlieferung nach den Märtyrertod. Petrus, Andreas und Philippus wurden gekreuzigt, Jakobus der Ältere und Thaddäus starben durch das Schwert. Jakobus der Jüngere soll mit einer Keule erschlagen worden sein«, weiß Google. So genau wollten wir’s gar nicht wissen … Oft wurden Christen verfolgt. Die Hoffnung auf ein promptes paradiesisches Reich war also gewiss bald versiegt. Wir glauben ja auch nicht, dass sich morgen die Gräber öffnen und unsere Vorfahren leibhaftig vor uns stehen werden; im Glaubensbekenntnis »glauben wir auf die Auferstehung der Toten« – ganz allgemein und beizeiten.
   Davor zieht sich’s in Buch. Wann genau wurde die Bibel geschrieben? Das scheint früher gewesen zu sein, als man dachte. Folglich wurde vielleicht weniger schöngeredet, so wie Tagebuchnotizen oft richtiger sind als Memoiren oder gar historische Deutungen. Und den neuen Gläubigen wurde es leicht gemacht, Christ zu werden: Man musste nicht erst Jude werden, der die vielen jüdischen Vorschriften zelebrierte, zu Essen, zu Festen, zur Beschneidung der Knaben. Die Bibel gab es aramäisch, der Sprache Christi und seiner Fischer, griechisch für die Griechen und lateinisch für die Römer, der damaligen Regenten überall. Das Christentum war vielversprechend, tolerant und unkompliziert. Einen »Kathechismus«, wie der immer noch vom Vatikan vorgegebene, wäre meines Erachtens schon des Umfangs halber undenkbar gewesen (siehe https://www.vatican.va/archive/DEU0035/_INDEX.HTM ). Die Bergpredigt hat gereicht! Glauben ist einfach, “straigtforward”.

Das nehme ich mit aus diesem Buch. Danke Monika. Danke Carsten Peter Thiede, 1952 bis 2004, vom Johanniterorden, Anglikanischer Priester, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Carsten_Peter_Thiede .

Ein Nachruf
  https://www.livenet.ch/themen/people/119343-carsten_peter_thiede_52jaehrig_gestorben.html
und ein anderer, englisch, auf
  https://www.encyclopedia.com/arts/educational-magazines/thiede-carsten-peter-1952-2004

Eine Buchankündigung
  https://www.goodreads.com/book/show/7191251-ein-fisch-f-r-den-r-mischen-kaiser-juden-griechen-r-mer : »Anhand neuer Forschungen und archäologischer Funde zeichnet er ein lebendiges Bild von der kulturellen und religiösen Vielfalt des Römischen Reiches, vor deren Hintergrund sich der christliche Glaube aus dem Judentum entwickelte und zu einer unsere Zivilisation bis heute prägenden Religion wurde.«

Vor 1950 Jahren erobert: Was die Felsenfestung Masada für Israel zum Mythos macht

—————

((Was ganz anderes: Ein Index – ich hatte das anfangs mit Kodex verwechselt – ist für uns digitale Menschen eine alphabetische Auflistung der in einem Text oder Buch vorkommenden Wörter (nicht Worte, das ist etwas anderes), aber nur der wichtigen. Und Google »indexiert« alle Schriftstücke im Netz, sodass man auf der Suche nach »Rembremmerding« auf das häufigere Wort »Rembremerding« mit eine m vorne geleitet wird, und dann âuf Platz drei (nach Werbung) zu Karl Valentin kommt und fünf Positionen später zu seinem Sketch »Im Schallplattenladen« mit Lisl Karlstadt, wo Karl Valentin mit dem Baron Rembremerding telefoniert (https://www.spinnert.de/film/karl-valentin-im-schallplattenladen-1934 oder https://youtu.be/y0SAZXwWc3U, knapp zwanzig Minuten).))

Link hierher:
 https://blogabissl.blogspot.com/2023/04/thiede-ein-fisch-389-seiten-1998.html

Besucherzaehler