10. Juni 2019

Multikulti zu Pfingsten


Wer zugehört hat, bequem im Sitzen beim Pfingstsonntagsgottesdienst, wird sich hoffentlich über das Multikulti-Jerusalem vor zweitausend Jahren gewundert haben.
   Da lebten Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadokien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Kyrene hin, sogar Römer, Juden und Proselyten, Kreter und Araber scheint's alle friedlich zuammen. 


Das Pfingstereignis
Apg 2,1 Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort.
Apg 2,2 Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.
Apg 2,3 Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.
Apg 2,4 Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.
Apg 2,5 In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel.
Apg 2,6 Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden.
Apg 2,7 Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden?
Apg 2,8 Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören:
Apg 2,9 Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien,
Apg 2,10 von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten,
Apg 2,11 Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.
Apg 2,12 Alle gerieten außer sich und waren ratlos. Die einen sagten zueinander: Was hat das zu bedeuten?
Apg 2,13 Andere aber spotteten: Sie sind vom süßen Wein betrunken.
 (Quelle https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/apg2.html#1)

Dass sie sich auf einmal verstanden, ist für moderne Menschen dank Sprachausgabe und Google-Translate kein Wunder.
   Aber warum haben sich die nicht die Köpfe eingeschlagen? Warum nicht aus »Sozialer Gerechtigkeit« oder wegen dem Sprachenstreit oder mangelnder Pressefreiheit Aufstand gemacht? Warum hat die keiner bombardiert? Warum ist nebenan der Libanon nicht mehr die »Schweiz des Nahen Ostens«? Damaskus, die älteste Stadt der Welt …?
   Ich meine: Weil wir uns jüngst wie die Karnickel vermehrt haben, wir Menschen. Alles voll. Alles nervös, Stau, Streit, Gift (sogar Giftgas) gegeneinander. Dann ist das eine natürliche Reaktion. Dagegen sind Hennen in Legebatterien noch glücklich wie Mönche in Zellen.

Quelle https://folio.nzz.ch/2019/maerz/eine-steile-karriere
Siehe  https://blogabissl.blogspot.com/2018/07/nzz-artikel.html#MasseMensch 

Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Menschheit verdreifacht! Das ist eine Wachstumskurve!   Und unumstritten von Menschen ausgelöst, von Menschen direkt beeinflussbar. Dagegen könnten doch unsere Schüler streiken, da können wir was tun, wenigstens das Thema aufgreifen.
   Beim Klima ist das so eine Sache: zwar ist es dem Klima egal, ob und wieviel wir daran schuld waren und sind. Wichtig ist jetzt nur, ob wir effektiv was dagegen tun können. Was ich bezweifle. Außer wir streuen etwas Dreck in die Stratosphäre (Geoengineering nennt das einen »Partikelschleier«), und das traut sich niemand; die Vereinten Nationen wollen nicht einmal daran denken (steht im Artikel). Wollen wir die Erde wirklich kühler? Oder nur g’schafteln?

Link zu diesem Blogeintrag http://j.mp/2ZgNHSR
    https://blogabissl.blogspot.com/2019/06/multikulti-pfingsten.html

PS. Friede und Gerechtigkeit sollten nicht in einem Satz vorkommen!

11.6.19 Man weist mich auf einen politischen »Gegenartikel« hin, »die Überbevölkerungshysterie« von Michael Hüter, Salzburg. Der meint: »Die Kindersterblichkeit kann naturgemäß nicht unter 1 Prozent sinken, daher wird die Weltbevölkerung auch nicht mehr weiter steigen. Dazu müsste, vorausgesetzt die Kindersterblichkeit bliebe konstant niedrig, was auch nicht in Stein gemeißelt ist, weltweit die Anzahl der Kinder pro Frau auf zumindest 4 steigen. Das ist derzeit wahrlich utopisch. Im Gegenteil. Ab etwa 2050 wird die Anzahl der Weltbevölkerung erstmals seit über 200 Jahren stark sinken.« – Hüters Argumentation verstehe ich nicht. Auf andere modische Aussagen will ich nicht eingehen. So gibt es zahlreiche Aussagen über »Armut« (dessen jeweilige Definition fragwürdig ist), über den steigenden Gesamtreichtum der Welt nicht. Mit Schuldzuweisungen in die Vergangenheit und Prognosen halte ich mich zurück: Die Leute waren ja früher nicht böser und der Club of Rome auch nicht gescheiter … 
Die Kurve des weltweiten Nationalprodukts zeigt, wie die Bevölkerungszahl, stark nach oben, wobei das je nach Definition mehr oder weniger für »Reichtum« stehen mag. Dass die Welt immer »ärmer« wird, halte ich aber für Unsinn und irreführend.
   Es geht mir um den Frieden.

Ein paar theologische Gedanken eines Freundes füge ich zu:
   Vom dramaturgischen Verlauf der Pfingstgeschichte in Apg 2 war die Völkerverständigung und -versöhnung noch nicht durch das »Pfingstrauschen« gegeben. Zuerst hörten nur »Juden, fromme Männer aus allen Völkern« (2,5) zu. Da lief das Volk zusammen. Nun hörte es die »Jüngerinnen und Jünger«, allesamt Galiläer, über die großen Taten Gottes reden – in der Sprache der Zuhörenden! Ideal-Kommunikation.
   Danach folgte die Pfingstpredigt Petri (2,14-36) und gipfelte in der Frage: »Was sollen wir tun?« (2,37). Darauf gibt es dann die passende Antwort (2,38-47). 
   Angesichts dieses Textes der Apostelgeschichte sollte man schlussfolgern: Am Ende kann diese Art von Besinnung, Einheit und Verständigung nur der Heilige Geist schaffen, den der Sohn Gottes, Jesus Christus, schenkt (vgl. 2,33) – und der in die Umkehr zu Gott führt.

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