Morgenrot vom Albertinum. Foto Albertinum-Website |
Die Messe ist kurz, weil die Kinder zur zweiten Stunde um viertelneun zurecht kommen sollen. Der Priester ließ die Lesung weg, machte auch sonst keine allzulangen Umwege und Vrtiefungspausen, und vor allem: Er passte die Predigt dem kindlich-jugendlichen Publikum an, was für alle anderen, die etwa vier Erwachsenen außer ihm, ebenso gut und klar und kurz war. ›Wenn ihr nicht predigt wie den Kindlein (um Mt 18,3 abzuwandeln), wird euch keine Sau verstehen.‹ Als Evangelium hatte er Mt 16,24 gewählt:
»Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: ›Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen? Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen.‹« Den letzten Satz hat er meiner Erinnung nach nicht mehr gelesen, ist der doch heute politisch nicht mehr korrekt; heutzutage ist Gott nur und immer nur lieb …
In der Predigt sprach er davon, dass Christen heute wie damals eine Minderheit sind, dass sie sich ruhig unter die Mehrheit mischen sollen, ihren christlichen Glauben aber nicht verleugnen und daran festhalten sollen; dass es im alten Rom Zeiten der Christenverfolgung gegeben hat, zwischendurch auch wieder nicht. Alles gut gesagt, mit einer brauchbaren Aussage. So mag ich’s.