LQ: “Limited Quantity” von Gefahrgut im Paket, eine »begrenzte Menge« also.
Mehr natürlich (n. großgeschrieben) in der Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Begrenzte_Menge
Dieser mein Blogeintrag https://blogabissl.blogspot.com/2017/09/bissl-gefahrgut.html
29. September 2017
21. September 2017
Die Crux mit DAB-Radio
Stellen Sie sich vor, man müsste alles und jedes im Internet immer erst googeln. Es gäbe keine Internetadressen wie Wetter.De oder – Sie gestatten – Joern.De. Früher hätte ich geschrieben: Es gäbe kein Telefonbuch.
»Digital Audio Broadcasting«, digitales Radio, hat sich aber nicht die Mühe gemacht, wenigstens ein Kanalraster festzulegen. Wenn Ihnen also jemand sagt, Sie könnten einen bestimmten Radiosender auf »99,6 Megahertz« hören, so drehen Sie am Radio oder drücken 9 9 6 Enter, und schon haben Sie ihn.
Derselbe Sender ist aber unmerklich noch besser digital zu hören, »auf DAB 12B«. Wie stelle ich das ein? Der ratgebende Fachmann empfiehlt einen Suchlauf – obwohl ich längst schon einen gemacht habe hier. Ein Radio ist aber kein Fernseher, auf dem die Programmliste ebenfalls irgendwo ein trauriges Dasein fristet, aber immerhin dann auf einem Bildschirm zu sehen ist.
Die Liste der vielen, vielen DAB-Stationen hier kann man im einzeiligen Display meines feinen Auch-DAB-Empfängers (Brion-Vega Cubo) natürlich nicht sehen. Wie man »12 B« einstellen sollte, weiß ich auch nicht, beim Herumdrehen zeigt sich nur eine Senderkennung nach der anderen. Wo ist die gewünschte Station? Weiter rechtsrum, oder linksrum? Nicht zu finden. Das ist – für mich – die Crux an DAB.
Mit mangelnder Technik hat das nichts zu tun. Eher steckt zuviel Technik drin, DAB und DAB+, vielleicht einmal DMB, wer weiß. Dass man einen Sender irgendwie einstellen muss, daran hat wohl niemand gedacht. (Selbst bei UKW, weltweit als FM bekannt, gibt es sicherheitshalber eine Kanaleinteilung, die aber wegen der einfachen Frequenznennung niemand nutzt.)
Dass dann bei zahlreichen DAB-Sendern – hat man sie denn gefunden und möchte mal reinhören – »NO SIGNAL« zu sehen und nichts zu hören ist, kommt als Ärgernis dazu. UKW-Sender klingen einfach immer kratziger, wenn man sich entfernt. DAB setzt stumm aus. Unentschuldigt.
Das Dilemma mit DAB wollen unsere Hoheiten einfach damit lösen, dass sie UKW abschalten, verbieten, wie das mit Lang- und Mittelwelle etwa in Deutschland schon geschehen ist. Dann ist alles »analoge« tot.
Wird UKW zwangsabgeschaltet, bleiben alle herkömmlichen Radios still, Autoradios, Küchenradios, Radiowecker, smarte Handys mit direktem Radioempfang – nur zahlen werden wir weiter dürfen, Rundfunkgebühr – die sich inzwischen politischer »Rundfunkbeitrag« nennt, in Deutschland jährlich 210 Euro, in Österreich durchschnittlich 81 Euro, in der Schweiz 165 sFr, in Italien 100 Euro, wenn ich das richtig sehe. Nur in Liechtenstein hört man seit Jänner 1999 gratis Radio.
Mit dem Geld nicht nur eine »Grundversorgung« angeboten, sondern von Webauftritten bis zu Popkonzerten alles, was die private Konkurrenz auch bietet. Und keine Kartellbehörde greift ein.
Permalink hierher:
https://blogabissl.blogspot.com/2017/09/die-crux-mit-dab-radio.html
»Digital Audio Broadcasting«, digitales Radio, hat sich aber nicht die Mühe gemacht, wenigstens ein Kanalraster festzulegen. Wenn Ihnen also jemand sagt, Sie könnten einen bestimmten Radiosender auf »99,6 Megahertz« hören, so drehen Sie am Radio oder drücken 9 9 6 Enter, und schon haben Sie ihn.
Derselbe Sender ist aber unmerklich noch besser digital zu hören, »auf DAB 12B«. Wie stelle ich das ein? Der ratgebende Fachmann empfiehlt einen Suchlauf – obwohl ich längst schon einen gemacht habe hier. Ein Radio ist aber kein Fernseher, auf dem die Programmliste ebenfalls irgendwo ein trauriges Dasein fristet, aber immerhin dann auf einem Bildschirm zu sehen ist.
Kanal 12B hätte schon eine bestimmte Frequenz, mit der wird aber nicht eingestellt. Vielleicht hätte man 12B Kanal (7×4+2=) 30 nennen können? |
Mit mangelnder Technik hat das nichts zu tun. Eher steckt zuviel Technik drin, DAB und DAB+, vielleicht einmal DMB, wer weiß. Dass man einen Sender irgendwie einstellen muss, daran hat wohl niemand gedacht. (Selbst bei UKW, weltweit als FM bekannt, gibt es sicherheitshalber eine Kanaleinteilung, die aber wegen der einfachen Frequenznennung niemand nutzt.)
Dass dann bei zahlreichen DAB-Sendern – hat man sie denn gefunden und möchte mal reinhören – »NO SIGNAL« zu sehen und nichts zu hören ist, kommt als Ärgernis dazu. UKW-Sender klingen einfach immer kratziger, wenn man sich entfernt. DAB setzt stumm aus. Unentschuldigt.
Das Dilemma mit DAB wollen unsere Hoheiten einfach damit lösen, dass sie UKW abschalten, verbieten, wie das mit Lang- und Mittelwelle etwa in Deutschland schon geschehen ist. Dann ist alles »analoge« tot.
Wird UKW zwangsabgeschaltet, bleiben alle herkömmlichen Radios still, Autoradios, Küchenradios, Radiowecker, smarte Handys mit direktem Radioempfang – nur zahlen werden wir weiter dürfen, Rundfunkgebühr – die sich inzwischen politischer »Rundfunkbeitrag« nennt, in Deutschland jährlich 210 Euro, in Österreich durchschnittlich 81 Euro, in der Schweiz 165 sFr, in Italien 100 Euro, wenn ich das richtig sehe. Nur in Liechtenstein hört man seit Jänner 1999 gratis Radio.
Mit dem Geld nicht nur eine »Grundversorgung« angeboten, sondern von Webauftritten bis zu Popkonzerten alles, was die private Konkurrenz auch bietet. Und keine Kartellbehörde greift ein.
Permalink hierher:
https://blogabissl.blogspot.com/2017/09/die-crux-mit-dab-radio.html
20. September 2017
»Sarnen« - Was ist das? »Sarntal« – woher kommst du?
Hier im Südtiroler »Sarntal« mit dem Hauptort »Sarnthein« fragt man sich natürlich, was wohl »sarnen« für eine vergessene bäuerliche Tätigkeit sein mag? Zudem gibt es in der Schweiz den Ort »Sarnen« im Kanton Obwalden, www.Sarnen.CH, und dort ist alles noch viel spektakulärer als in unserem Sarntal. Sogar einen »Sarnersee« gibt es dort. Wir müssen uns mit dem schönen, kleinen Durnholzersee in einem Seitental begnügen.
Hat »Sarnen« etwas mit Fischfang zu tun?
Vielleicht.
Wie so oft erklärt einem das die Wikipedia, beim Stichwort Sarnen: »Der Name Sarnen ist vorkeltischen Ursprungs und enthält als ›fliessendes Gewässer‹ die indogermanische Wurzel ser bzw. sar mit der Bedeutung fließen (vergleiche: Saar). Demnach dürfte Sarnen bereits in der frühen Bronzezeit, also in den ersten Jahrhunderten nach 2000 v. Chr., besiedelt gewesen sein.« – Man beachte die Vorvergangenheit: »gewesen sein«.
Alle Achtung. So etwas bietet das Sarntal nicht, und die Wikipedia-Eintragungen schweigen sich zur Besiedelung aus. Alte Schulheimatkunde mag gelehrt haben, dass die Penser drin im Tal von anderswo her kamen als die Sarner, doch Genaues weiß man trotz dem recht rührigen Sarner Geschichtsverein nicht. Ein Reiseführer, hier, greift für ganz Südtirol auf die Steinzeitmenschen zurück, 15.000 vor Christus, und nennt den Ötzi, 3.000 vor Christus. Menschen sind übigens seit 300.000 Jahren »belegt«, wie die Wikipedia unromantisch ausführt. Die letzte Eiszeit war gegen 10.000 vor Christus zu Ende, vermutlich noch ohne Klimaschutzabkommen.
Im Vinschgau soll es nach einem Foto aus dem Bozner Naturmuseum ausgesehen habenso wie hier rechts. Da staunt sogar die Jugend und zieht sich Stiefel an. Unten der helle horizontale Streifen ist eingeblendet die heutige Besiedlung. Dann kommen 2000 Meter dickes blaues Eis, darauf ein wenig Geröll und der schmale Fluss.
Im Sarntal lag das Eis nicht ganz so dick. Trotzdem war wohl eine Besiedlung höchstens unter den Berggipfeln möglich, also eher nicht.
Lassen wir die Eiszeit hinter uns, Ötzi links (nordwestlich) liegen, und schließen uns Sarnen an: Das Sarntal wurde in der Bronzezeit besiedelt, so um 1800 vor Christus. Die Sarner »schrieben das Jahr -1800«. Doch genau hat das schon damals keiner gewusst.
Speziell für Sarnthein bleibt noch die Frage: Wo kommt das -thein her? Es gibt eine gute Zahl von Orten, besonders im Altösterreichischen, die mit -thein enden, mein kleinkindlicher Zufluchtsort Kiritein fällt mir ein (von Kyriteinensis, was mich auch nicht schlauer macht), von Thein und Moldauthein in Böhmen hab’ ich gehört, ich ergoogle ein Radenthein (von villa Ratentim), Rauhenebrach hat einen Ortsteil Theinheim. Kann es ein befestigter Ort sein und -thein wie -ton (à la Washington), vielleicht umgeben von einem Zaun oder einem Wasserlauf, siehe hier? Sprachforscher werden’s wissen, während ich mich bloß lächerlich mache mit meiner Küchenetymologie (Wortherkunft).
Link hierher:
https://blogabissl.blogspot.com/2017/09/sarnen-was-ist-das-sarntal-woher-kommst.html
Monika Obrist von der Sprachstelle des Südtiroler Kulturinstituts schreibt mir, dass Sarns bei Brixen etymologisch denselben Ursprung haben soll, und dass Egon Kühebacher in seinem dreibändigen Werk über die Ortsnamen Südtirols gleicher Meinung ist!
Ludwig Steub meint: »Die Sarner sollen ja eine Sage haben, dass sie einst aus Schwabenland kommend über Passeier und die Möltenerhöhe in ihr Tal gewandert. Dass sie es nicht unbewohnt getroffen, zeigt der rhätische Name Sarnthein, der in den Urkunden Sarentinum lautet.«
Sarnthein, der Hauptort im Sarntal Foto Jörn |
Vielleicht.
Wie so oft erklärt einem das die Wikipedia, beim Stichwort Sarnen: »Der Name Sarnen ist vorkeltischen Ursprungs und enthält als ›fliessendes Gewässer‹ die indogermanische Wurzel ser bzw. sar mit der Bedeutung fließen (vergleiche: Saar). Demnach dürfte Sarnen bereits in der frühen Bronzezeit, also in den ersten Jahrhunderten nach 2000 v. Chr., besiedelt gewesen sein.« – Man beachte die Vorvergangenheit: »gewesen sein«.
Alle Achtung. So etwas bietet das Sarntal nicht, und die Wikipedia-Eintragungen schweigen sich zur Besiedelung aus. Alte Schulheimatkunde mag gelehrt haben, dass die Penser drin im Tal von anderswo her kamen als die Sarner, doch Genaues weiß man trotz dem recht rührigen Sarner Geschichtsverein nicht. Ein Reiseführer, hier, greift für ganz Südtirol auf die Steinzeitmenschen zurück, 15.000 vor Christus, und nennt den Ötzi, 3.000 vor Christus. Menschen sind übigens seit 300.000 Jahren »belegt«, wie die Wikipedia unromantisch ausführt. Die letzte Eiszeit war gegen 10.000 vor Christus zu Ende, vermutlich noch ohne Klimaschutzabkommen.
Vor dem Vinschgauer Gletscher |
Im Sarntal lag das Eis nicht ganz so dick. Trotzdem war wohl eine Besiedlung höchstens unter den Berggipfeln möglich, also eher nicht.
Lassen wir die Eiszeit hinter uns, Ötzi links (nordwestlich) liegen, und schließen uns Sarnen an: Das Sarntal wurde in der Bronzezeit besiedelt, so um 1800 vor Christus. Die Sarner »schrieben das Jahr -1800«. Doch genau hat das schon damals keiner gewusst.
Speziell für Sarnthein bleibt noch die Frage: Wo kommt das -thein her? Es gibt eine gute Zahl von Orten, besonders im Altösterreichischen, die mit -thein enden, mein kleinkindlicher Zufluchtsort Kiritein fällt mir ein (von Kyriteinensis, was mich auch nicht schlauer macht), von Thein und Moldauthein in Böhmen hab’ ich gehört, ich ergoogle ein Radenthein (von villa Ratentim), Rauhenebrach hat einen Ortsteil Theinheim. Kann es ein befestigter Ort sein und -thein wie -ton (à la Washington), vielleicht umgeben von einem Zaun oder einem Wasserlauf, siehe hier? Sprachforscher werden’s wissen, während ich mich bloß lächerlich mache mit meiner Küchenetymologie (Wortherkunft).
Link hierher:
https://blogabissl.blogspot.com/2017/09/sarnen-was-ist-das-sarntal-woher-kommst.html
Monika Obrist von der Sprachstelle des Südtiroler Kulturinstituts schreibt mir, dass Sarns bei Brixen etymologisch denselben Ursprung haben soll, und dass Egon Kühebacher in seinem dreibändigen Werk über die Ortsnamen Südtirols gleicher Meinung ist!
Ludwig Steub meint: »Die Sarner sollen ja eine Sage haben, dass sie einst aus Schwabenland kommend über Passeier und die Möltenerhöhe in ihr Tal gewandert. Dass sie es nicht unbewohnt getroffen, zeigt der rhätische Name Sarnthein, der in den Urkunden Sarentinum lautet.«
15. September 2017
Mist HP LaserJet P1102w
HP LaserJet P1102w |
Und teuer war er auch nicht, so um die siebzig Euro.
Er trocknet auch nicht aus.
PS. Besser gleich https://blogabissl.blogspot.com/2019/04/hp-drahtlosdrucker-anschlieen.html gucken …
Nun die schlechte Nachricht: Über W-Lan lässt er sich nur betreiben, wenn man viel Glück hat. Ich habe mir fast die Zähne ausgebissen, ich habe Stunden vertan, um ihn vorschriftsmäßig in ein W-Lan einzubinden, um ihn später ohne USB-Kabelverbindung zwischen PC und Drucker verwenden zu können. Dabei muss das gehen!
Näheres und eine mögliche Lösung finden Sie auf
https://sturmflut.github.io/printer/wireless/2015/01/18/connecting-a-hp-laserjet-pro-P1102w-printer-to-a-wireless-network/. Dort schreibt der Autor:
The built-in WiFi module and the printer firmware seem to not implement many WiFi aspects correctly:
• Only channels 6 and 11 are officially supported. Other channels may work, but there’s no guarantee.
• Only 802.11b and 802.11g are supported. This should be okay, as WiFi is backwards compatible, but the P1102w doesn’t seem to like it if the access point also simultaneously offers 802.11n. It ends up being a major problem, since you really want your other devices to communicate at 802.11n speeds.
• Only WEP and WPA-PSK seem to be supported. This is a major problem, since most customer routers/access points default to WPA2 and you don’t want to switch back to WPA-PSK for security reasons. The P1102w also doesn’t seem to like it if the access point simultaneously offers WPA and WPA2.
• The P1102w doesn’t seem to like SSIDs which contain spaces. Dashes seem to be okay.
• WPS doesn’t seem to work at all.
• In some cases the passphrase set via the GUI tools may not be equal to the passphrase that the device ends up using, especially when using WEP and if the passphrase contains special characters (spaces etc.)
• In some cases the GUI shows the new configuration, but the printer is still probing the old network. In this case the printer has to be manually reset by starting it with both buttons pressed.
My solution.
Luckily one of my access points supports the creation of separate guest networks, so I created a special wireless network with the following settings: 802.11b+g only, channel 11, SSID “storm-printer”, WPA-PSK with a password that only contains lowercase letters. I created the necessary firewall rules so that the hosts on my network can reach the printer. The printer now reliably connects, and I can successfully print from my Ubuntu 14.10 and 15.04 installations.
Ich habe das Problem mit WPS gelöst: Am Router die WPS-Taste drücken, am Drucker die WPS-Taste drücken, und schon war der P1102w im W-Lan! Der WPS-Knopf am Drucker ist die schwarze Taste ganz oben, die mit dem Funkzeichen.
Weitere Tipps: Man muss die Einschalttaste vorne links gelegentlich etwas länger drücken, bis die Kiste anspringt.
Die Installationssoftware (und mehr) finden Sie auf http://whp-hou9.cold.extweb.hp.com/pub/softlib/software13/COL32431/bi-80329-11/hp_LJP1100_P1560_P1600_Full_Solution-v20120831-50157036_SMO.exe = http://bit.ly/2jwLfb9 (143,3 MByte!).
Symptomatisch für das Nichtfunktionieren der W-Lan-Anbindung ist vergebliche Suche nach dem Drucker auf einem (dem) W-Lan. Danach möchte er die SSD von Hand eingegeben bekommen, was aber auch nicht hilft.
Nach meiner erfolgreichen Paarung über WPS (Wi-Fi Protected Setup), ohne PC oder Software, hatte der Drucker vom Router eine interne IP-Adresse bekommen, hier 192.168.0.104, was ich mit dem advanced IP scanner so erkannte:
Permalink hierher: https://blogabissl.blogspot.com/2017/09/mist-hplaserjet-p1102w.html
Und zu einem neueren Blogeintrag:
https://blogabissl.blogspot.com/2019/04/hp-drahtlosdrucker-anschlieen.html
10. September 2017
Eine Moralfrage
Das Folgende ist beinahe eine religiöse Frage, eine Frage nach Sitte und Einstellung. Dergleichen Fragen sind, so empfinde ich das, heutzutage eher Tabu. Desto unterschwelliger mögen sie auf Lösung lauern. Da will ich mich einmal mutig vorwagen.
In der Schule vor sechzig Jahren, in Bayern, lernte ich Katechismus. Gebeichtet wurde dann immer am Samstagnachmittag anhand eines »Beichtspiegels«, einer Liste gängiger Sünden zum Selbstabfragen. Da ist bei mir unwillkürlich manches bis heute hängen geblieben. Wohlan:
Gesündigt hat man schon damals in »Gedanken, Worten und Werken«. Tut man das immer noch? Oder gilt inzwischen nur mehr Kant: Erlaubt ist, bittesehr, was keinem anderen schadet – locker zusammengefasst. Das schließt praktisch alles aus, was man mit sich selbst anstellt, vom Rauchen bis zum Sex. Auf jeden Fall sind damit »die Gedanken frei«, immateriell, in ihrer eigenen Welt. Gerade da will ich einmal nachbohren.
Es zeigt sich, dass heute (noch?) gesellschaftlich den Gedanken durchaus Grenzen gesetzt werden. Schon das Entstehen gewisser Gedanken wird versucht zu verhindern. Das Strafrecht soll verhindern, dass Gedanken gewisse Triebe erst gar nicht entstehen lassen. Wir durften damals im Internat keine Illustrierten haben. Heute sind nach § 184b des Strafgesetzbuches kinderpornografische Bilder am PC verboten, sogar schon die Suche danach, bloßes Googeln. Das Ziel solcher Verbote mag sein, schädliche Handlungen gegen andere Menschen erst gar nicht aufkommen zu lassen. Was man nicht denken kann oder darf, das gibt’s nicht, seit »1984«. Schlimmes ist ganz undenkar. Mehr dazu etwa hier.
Was »schlimm« ist, hat sich allerdings über die Jahrzehnte gewandelt. Bis 1994 war gleichgeschlechtlicher Sex nach § 175 verboten, noch früher gab es in vielen Ländern Rassengesetze, etwa das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre. Eine Chronologie des Wandels solcher Gesetze zeigt die Wikipedia am Beispiel USA. Ich versuche diese Entwicklungen ohne moralische Beurteilung aus heutiger Sicht zu sehen, sine ira et studio. Sonst bleibt man an Schlimmen hängen oder übesieht anderes, vor allem kommt man nicht zu den Gründen, den Gedankengängen, die jeweils dazu führten. Moralische Bewertungen historischer Ereignisse heißt einfach das Böse, sozusagen den Teufel, dafür verantwortlich zu machen.
Politische Korrektheit mag uns heute verbieten, Unterschiede zwischen Gruppen von Menschen zu sehen, von Frau und Mann, von Vierzig- und Sechzigjährigen ohnehin, denn da gibt’s noch keine Lobby, die anteilsmäßige Besetzung von Jobs fordert. Ich vermute, dass die ganze erste Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts mit Faschismus, Rassismus und Kriegen uns so teilweise unerklärt und unverständlich bleibt. Heutzutage ganz Afrika.
Genug. Mal sehen, ob das wer liest …
In der Schule vor sechzig Jahren, in Bayern, lernte ich Katechismus. Gebeichtet wurde dann immer am Samstagnachmittag anhand eines »Beichtspiegels«, einer Liste gängiger Sünden zum Selbstabfragen. Da ist bei mir unwillkürlich manches bis heute hängen geblieben. Wohlan:
Gesündigt hat man schon damals in »Gedanken, Worten und Werken«. Tut man das immer noch? Oder gilt inzwischen nur mehr Kant: Erlaubt ist, bittesehr, was keinem anderen schadet – locker zusammengefasst. Das schließt praktisch alles aus, was man mit sich selbst anstellt, vom Rauchen bis zum Sex. Auf jeden Fall sind damit »die Gedanken frei«, immateriell, in ihrer eigenen Welt. Gerade da will ich einmal nachbohren.
Es zeigt sich, dass heute (noch?) gesellschaftlich den Gedanken durchaus Grenzen gesetzt werden. Schon das Entstehen gewisser Gedanken wird versucht zu verhindern. Das Strafrecht soll verhindern, dass Gedanken gewisse Triebe erst gar nicht entstehen lassen. Wir durften damals im Internat keine Illustrierten haben. Heute sind nach § 184b des Strafgesetzbuches kinderpornografische Bilder am PC verboten, sogar schon die Suche danach, bloßes Googeln. Das Ziel solcher Verbote mag sein, schädliche Handlungen gegen andere Menschen erst gar nicht aufkommen zu lassen. Was man nicht denken kann oder darf, das gibt’s nicht, seit »1984«. Schlimmes ist ganz undenkar. Mehr dazu etwa hier.
Was »schlimm« ist, hat sich allerdings über die Jahrzehnte gewandelt. Bis 1994 war gleichgeschlechtlicher Sex nach § 175 verboten, noch früher gab es in vielen Ländern Rassengesetze, etwa das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre. Eine Chronologie des Wandels solcher Gesetze zeigt die Wikipedia am Beispiel USA. Ich versuche diese Entwicklungen ohne moralische Beurteilung aus heutiger Sicht zu sehen, sine ira et studio. Sonst bleibt man an Schlimmen hängen oder übesieht anderes, vor allem kommt man nicht zu den Gründen, den Gedankengängen, die jeweils dazu führten. Moralische Bewertungen historischer Ereignisse heißt einfach das Böse, sozusagen den Teufel, dafür verantwortlich zu machen.
Politische Korrektheit mag uns heute verbieten, Unterschiede zwischen Gruppen von Menschen zu sehen, von Frau und Mann, von Vierzig- und Sechzigjährigen ohnehin, denn da gibt’s noch keine Lobby, die anteilsmäßige Besetzung von Jobs fordert. Ich vermute, dass die ganze erste Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts mit Faschismus, Rassismus und Kriegen uns so teilweise unerklärt und unverständlich bleibt. Heutzutage ganz Afrika.
Genug. Mal sehen, ob das wer liest …
9. September 2017
Die Hochzeitsmedaillie von Loos
»Gott segne dies Gebände« |
Eigentlich wollte ich diese Goldmünze – genaugenommen eine Medaillie – zum zwanzigsten Hochzeitstag kaufen, und dann gefiel sie der Gattin doch nicht so sehr. Besonders die Rückseite ist ja auch ein wenig »dornig«. Die zeige ich hier dann unten.
Die Medaillie ist von Loos. Aber nicht von dem berühmten Brünner Adolf Loos, der Ornament ein Verbrechen nannte*), sondern vom königlich-preußischen Hofmedailleur Daniel Friedrich Loos aus Thüringen. Er lebte von 1735 bis 1819. Die Goldmedaillie ist also zweihundert Jahre alt, weit vor Jugendstil, Bauhaus oder funktionsfolgender Form.
Die Inschrift vorne wünscht:
»Gott segne di[e]s Gebände«.
Das Gebände, auch Gebende geschrieben, ist eine Leinenbinde, die straff über die Ohren, Kopf und Kinn gebunden wurde, im Mittelalter, von verheirateten Frauen. Dazu kam ein Stirnband. Die Medaillie wurde wohl eher als Geschenk für die Frau gesehen, getragen weniger, aber wer weiß.
»Das Creutz zum Besten wende« |
Die Rückseite zeigt ein rosenumranktes Kreuz und den Schriftzug »Das Creutz zum Besten wende«. Das Leben als verheiratete Frau muss also nicht nur als Vergnügen gesehen worden sein, damals. Heute gibt’s die Ehe für alle, und es geht uns überhaupt volle Kanne besser.
Die Neue Zürcher Zeitung widmet sogar ein ganzes Monatsheft »Folio«, September 2017, »Guten Nachrichten«!
*) »Aber es ist ein verbrechen an der volkswirtschaft, daß dadurch menschliche arbeit, geld und material zu grunde gerichtet werden.« – Loos hielt scheint’s auch Großbuchstaben für unnötiges Ornament. Quelle Wikisource, von Adolf Loos.
+) »Also, dass das Recht war gut, dass man den Frauen Leibgedinge nicht lassen mocht; sie erkriegten’s allemal mit Ansprach wi[e]der, ob sie es auch wol verlobt oder verheißen hätten«, Sächsisches Landrecht, hier.
Im Glossar fand ich’s, hier, dennoch, die Bedeutung?
Medaillie: Schaumünze, Denkmünze
Link hierher:
https://blogabissl.blogspot.com/2017/09/die-hochzeitsmedaillie-von-loos.html
Schön zu sehen:
Kapitel 2: »Medaillienproduktion in Wien«, 3:48, https://youtu.be/v4aeWR5KHd8
Kapitel 3: »Der Medailleur Matthäus Donner«, 3:01, https://youtu.be/gWGNXBoqqDg
Kapitel 4: »Medaillen für Maria Theresia«, 2:23, https://youtu.be/pC19mRkzYac
Kapitel 5: »Jetons für das Volk«, 2:30, https://youtu.be/QQfjiwKIsxM
2. September 2017
Online-Suche nach NZZ-Artikeln
cher Zeitung! Geschätzt von Jugend auf, aus dem Kaffee Kusseth in Bozen. Gibt’s nicht mehr, die NZZ gottseidank schon!
Oder Anfang der Siebzigerjahre als Luftpostausgabe auf dünnem Papier in Cupertino, ein Luxus – aber verdient haben wir da ja noch genug …
Genug auch der Romantik. Heute gibt’s die NZZ in mehreren Formen, hauptsächlich die Tageszeitung www.NZZ.CH und das famose »Folio«, Folio.NZZ.CH. Zu meinem letzten runden Geburtstag hat mir meine Tochter sogar ein extra »Folio« gebastelt, unvergessen. Doch schon wieder schweife ich ab.
Lese ich einen Artikel im Blatt, sagen wir heute, am Samstag den 2. September 2017, «Haare haben immer etwas Intimes», so gebe ich bei Google NZZ, Haare und Intimes ein, groß- oder kleingeschrieben, ohne besondere Trennung oder Verbindung, egal. Etwa so:
Bingo! Und da hab’ ich’s schon.
Generell empfiehlt sich, nicht die Überschrift zu googeln, sondern lieber ein Stück Text aus dem Artikel, weil Papier- und Online-Ausgabe gerne unterschiedlich titeln!
Wenn das aber nicht klappt, mag man trotzdem auf die NZZ gehen und die dortige Suche nehmen, die Lupe rechts oben. Sie lässt sich zeitlich eingrenzen, was bei neueren Artikeln recht praktisch ist. Nach Datum sortieren geht nicht bei Google, bei der NZZ zunächst auch nicht.
Sieht man beim NZZ-Suchergebnis genau hin, so kann man gleich darunter durch Klick auf »Beliebige Zeit ▼« die Suche eingrenzen, auf die vergangenen 24 Stunden, die letzte Woche, Monat oder Jahr. Das ist schon einmal praktisch.
Doch man kann tiefer bohren! Dazu klickt man links die Menüstriche an und geht dann in der Menüauswahl ziemlich weit nach unten. Der drittletze Punkt ist »Archiv«, und darunter gibt’s die »NZZ ab 1780« und mehr.
Ich habe mich gleich einmal selbst gesucht. Und tatsächlich fand die Suche ein paar Leserbriefe und Kleinigkeiten von mir. Die Ergebnisse sind nach Alter sortiert, die neuesten oben, was sicch umdrehen lässt. Meine alten Artikel aber zeigten sich erst, als ich ihre Titel eingab, etwa Der erste Taschenrechner und sein Erfinder über Kurt Herzstark – aber nur, als ich den ganzen Titel in gerade Anführungszeichen gesetzt hatte: "Der erste Taschenrechner und sein Erfinder". Üblicherweise bedeutet diese "Umklammerung" ja, dass alle Wörter genau so vorkommen müssen.
Die gefundenen Artikel sind dann für Abonnenten kostenlos, für andere Interessierte kostet’s was, hier waren es drei Franken fünfzig.
In der »erweiterten Suche« kann man sie terminlich eingrenzen und ab Jahrtausendbeginn über Titel und Autor suchen.
Ich hab’mir zum Spass die erste Ausgabe angesehen, erste Seite (»a1«) vom 12. »Jenner« 1780, der inzwischen wohl über den Jänner zum Januar mutiert ist. Freilich druckte man damals »gebrochen«, in Fraktur also. Und gewiss nicht ab PDF, printable (genaugenommen: portable) document file. Also muss für eine durchsuchbare Datei der Inhalt optisch, maschinell gelesen werden, was sehr schwer ist.
Sucht man beispielsweise auf der allerersten Seite digital nach dem Wort Nachricht, so gibt es zwei Treffer, mit Text davor und dahinter:
... Zeitung. den 12. Jenner. Nachricht
schott einige Jahre hatlm wir das ...
Orell, Geßner, Füeßli und Compagnie. Kurze Nachrichtvon dem Stezuge des Gra. ftn von ...
Wie hier deutlich zu lesen ist, müssten die beiden Textauszüge heißen:
… Zeitung. Mittwoche, den 12. Jenner. Nachricht. Schon einige Jahre hatten wir das …
… Orell, Geßner, Füeßli und Compagnie. Kurze Nachricht von dem Seezuge des Grafen von ...
Durch die unvermeidlichen Lesefehler greift maschinelle Suche da ins Dunkel und wird zur Glücksache. Mehr zu Fraktur-OCR siehe http://blogabissl.blogspot.com/2014/01/fraktur-lesen.html.
Suche in NZZ Global
Hinter »NZZ Global« verbirgt sich das E-Paper der NZZ, https://epaper.nzz.ch, wieder kostenlos für Abonnenten. Wiedergegeben ist die schweizer Ausgabe. (Welche genau, kann ich nicht sagen.)
Suchen ist hier nur Ausgabe für Ausgabe, also Tag für Tag möglich. Wer nicht weiß, wann genau ein Artikel in der nationalen Ausgabe erschienen war, steht auf verlorenem Posten. Ich suche meist in der jeweils gestrigen Ausgabe, weil meine in Deutschland gedruckte internationale Ausgabe aktuelle Artikel typischwerweise einen Tag später bringt. Das ist ein bisschen ein Datumsschwindel, der mich aber noch nie gestört hat: Gefühlt bekomme ich morgens die neue Zeitung, und inhaltlich kommt es mir weniger auf Geschwindigkeit an – Radio ist immer schneller – sondern auf die Gedanken.
Wie schreibt doch die Zürcher Zeitung schon am ersten Tag: »Es wird uns zwar, so wie anderen Zeitungs-Schreibern, nicht möglich seyn, die Weltbegebenheiten früher anzuzeigen, als sie geschehen sind; oder, als sie auswärtige Zeitungen der Welt berichten.«
Mt 7,8
Mehr zur NZZ in der Wikipedia und zum Beispiel vom Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (Stand 2012).
Permalink hierher:
https://blogabissl.blogspot.com/2017/09/online-suche-nach-nzz-artikeln.html
Oder Anfang der Siebzigerjahre als Luftpostausgabe auf dünnem Papier in Cupertino, ein Luxus – aber verdient haben wir da ja noch genug …
Genug auch der Romantik. Heute gibt’s die NZZ in mehreren Formen, hauptsächlich die Tageszeitung www.NZZ.CH und das famose »Folio«, Folio.NZZ.CH. Zu meinem letzten runden Geburtstag hat mir meine Tochter sogar ein extra »Folio« gebastelt, unvergessen. Doch schon wieder schweife ich ab.
Lese ich einen Artikel im Blatt, sagen wir heute, am Samstag den 2. September 2017, «Haare haben immer etwas Intimes», so gebe ich bei Google NZZ, Haare und Intimes ein, groß- oder kleingeschrieben, ohne besondere Trennung oder Verbindung, egal. Etwa so:
Bingo! Und da hab’ ich’s schon.
Generell empfiehlt sich, nicht die Überschrift zu googeln, sondern lieber ein Stück Text aus dem Artikel, weil Papier- und Online-Ausgabe gerne unterschiedlich titeln!
Wenn das aber nicht klappt, mag man trotzdem auf die NZZ gehen und die dortige Suche nehmen, die Lupe rechts oben. Sie lässt sich zeitlich eingrenzen, was bei neueren Artikeln recht praktisch ist. Nach Datum sortieren geht nicht bei Google, bei der NZZ zunächst auch nicht.
Sieht man beim NZZ-Suchergebnis genau hin, so kann man gleich darunter durch Klick auf »Beliebige Zeit ▼« die Suche eingrenzen, auf die vergangenen 24 Stunden, die letzte Woche, Monat oder Jahr. Das ist schon einmal praktisch.
Doch man kann tiefer bohren! Dazu klickt man links die Menüstriche an und geht dann in der Menüauswahl ziemlich weit nach unten. Der drittletze Punkt ist »Archiv«, und darunter gibt’s die »NZZ ab 1780« und mehr.
Ich habe mich gleich einmal selbst gesucht. Und tatsächlich fand die Suche ein paar Leserbriefe und Kleinigkeiten von mir. Die Ergebnisse sind nach Alter sortiert, die neuesten oben, was sicch umdrehen lässt. Meine alten Artikel aber zeigten sich erst, als ich ihre Titel eingab, etwa Der erste Taschenrechner und sein Erfinder über Kurt Herzstark – aber nur, als ich den ganzen Titel in gerade Anführungszeichen gesetzt hatte: "Der erste Taschenrechner und sein Erfinder". Üblicherweise bedeutet diese "Umklammerung" ja, dass alle Wörter genau so vorkommen müssen.
Die gefundenen Artikel sind dann für Abonnenten kostenlos, für andere Interessierte kostet’s was, hier waren es drei Franken fünfzig.
In der »erweiterten Suche« kann man sie terminlich eingrenzen und ab Jahrtausendbeginn über Titel und Autor suchen.
Erste Ausgabe, Vorschaubild aus der Suche. Auf Klick schöner. |
Sucht man beispielsweise auf der allerersten Seite digital nach dem Wort Nachricht, so gibt es zwei Treffer, mit Text davor und dahinter:
... Zeitung. den 12. Jenner. Nachricht
schott einige Jahre hatlm wir das ...
Orell, Geßner, Füeßli und Compagnie. Kurze Nachrichtvon dem Stezuge des Gra. ftn von ...
Wie hier deutlich zu lesen ist, müssten die beiden Textauszüge heißen:
… Zeitung. Mittwoche, den 12. Jenner. Nachricht. Schon einige Jahre hatten wir das …
… Orell, Geßner, Füeßli und Compagnie. Kurze Nachricht von dem Seezuge des Grafen von ...
Durch die unvermeidlichen Lesefehler greift maschinelle Suche da ins Dunkel und wird zur Glücksache. Mehr zu Fraktur-OCR siehe http://blogabissl.blogspot.com/2014/01/fraktur-lesen.html.
Suche in NZZ Global
Hinter »NZZ Global« verbirgt sich das E-Paper der NZZ, https://epaper.nzz.ch, wieder kostenlos für Abonnenten. Wiedergegeben ist die schweizer Ausgabe. (Welche genau, kann ich nicht sagen.)
Suchen ist hier nur Ausgabe für Ausgabe, also Tag für Tag möglich. Wer nicht weiß, wann genau ein Artikel in der nationalen Ausgabe erschienen war, steht auf verlorenem Posten. Ich suche meist in der jeweils gestrigen Ausgabe, weil meine in Deutschland gedruckte internationale Ausgabe aktuelle Artikel typischwerweise einen Tag später bringt. Das ist ein bisschen ein Datumsschwindel, der mich aber noch nie gestört hat: Gefühlt bekomme ich morgens die neue Zeitung, und inhaltlich kommt es mir weniger auf Geschwindigkeit an – Radio ist immer schneller – sondern auf die Gedanken.
Wie schreibt doch die Zürcher Zeitung schon am ersten Tag: »Es wird uns zwar, so wie anderen Zeitungs-Schreibern, nicht möglich seyn, die Weltbegebenheiten früher anzuzeigen, als sie geschehen sind; oder, als sie auswärtige Zeitungen der Welt berichten.«
Mt 7,8
Mehr zur NZZ in der Wikipedia und zum Beispiel vom Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (Stand 2012).
Permalink hierher:
https://blogabissl.blogspot.com/2017/09/online-suche-nach-nzz-artikeln.html
1. September 2017
Technikjournalismus
Stefan Betschon aus der Redaktion der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) ist seit Jahren ein führender deutschsprachiger Technikjournalist. In der langen Techniktradition der NZZ folgt er auf Lucien Trueb und Herbert Cerutti.
Mit dem allgemeinen Wandel der Presse, ihrem Kampf ums Überleben, hat sich in den letzten Jahrzehnten auch der Technikjournalismus stark gewandelt; wie der ganze Journalismus, meine ich, und gewiss nicht zum Besseren, Intensiveren, Verständlicheren. Bezeichnend: Schon das Wort »Technik« hat sich aufgelöst in »Technologie«.
In https://www.nzz.ch/feuilleton/technikjournalismus-traeumen-von-der-technik-der-zukunft-ld.1310393 macht sich Betschon Gedanken über die Zukunft dieser Sparte. Dabei sieht er schon die Vergangenheit kritisch: »Es ist schwer vorstellbar, dass im deutschsprachigen Raum in den 1970er Jahren ein Magazin eine lange, sorgfältig bebilderte Reportage über Computerspiel-Programmierer oder über Phone-Hacker publiziert hätte. Wohl deshalb, weil Informatik in Europa bis vor kurzem lediglich ein Special-Interest-Thema war, konnte das Silicon Valley nur im Silicon Valley entstehen.« Ganz glaube ich das nicht, zumal ich dabei war. Hier in Europa erinnere mich noch an die Anfänge der deutschen Selbstwähl-Fernwahl (wann genau war das?) und die Aufregung um Inline-Signalisierungen aus Blueboxen oder einen Umweg über die Tschechoslowakei, der eine Zeit lang Gratisgespräche in weite Fernen versprach. Das ging dick durch die Presse!
Ich will, wie so gern, ins Allgemeinere abheben. Europa ruht sich gern auf seinen Lorbeeren aus, statt immer wieder fröhlich, interessiert und fleißig Neues zu entwickeln. Deutsche »Label« zieren höchstens noch japanische Produkte, offen oder versteckt (»Leica«-Objektiv, »Nippon Contax« = »Nikon«). Zukunft passiert anderswo. In einer Zeit, wo Meinung, sofortige, mehr gefragt ist als Wissen, Begründung, Warum?, wird immer weniger selbst gelesen oder gar selbst gedacht. Fortschritt kommt aus der Kellogs-Tüte, rieselfähig. Technik, pardon, Technologie, macht da keine Ausnahme.
Kinder, denkt selber nach! Fragt immer wieder: warum? wieso?, wie erklärt sich das? Ist das plausibel? Und was ihr nicht selbst erdacht habt, davon redet nicht, da sagt ihr: Ich weiß nicht, oder: noch nicht.
Vor allem aber: Seid fleißig. Von nichts kommt nichts, Wissen schon gar nicht. Am besten: Fleißig durch Interesse. Wie Stefan Betschon.
Die Hundertstelsekunde
Beispiele für spontanes »Denken« liefert »Mikromann« Tom Walek bei Straßenumfragen im »Hitradio Österreich 3« – Motto: »Das Leben ist ein Hit«.
Der siebenunddreißigjährige Französischschweizer Didier Cuche hatte am 21. Jänner 2012 das Hahnenkammrennen vor dem sechsundzwanzigjährigen Romed Baumann aus Sankt Johann in Tirol mit einem Vorsprung von 24 Hundertstelsekunden gewonnen (Bild- und Zeitungsbericht des Rennens).
Tags danach stellte Walek in Kitzbühel öffentlich die Frage: »Aus wieviel Hundertstelsekunden besteht eine Sekunde?«.
Hören Sie mit freundlicher Genehmigung des Österreichischen Rundfunks die Reportage der Umfrage.
Link hierher: http://j.mp/2Lxp8u0 =
https://blogabissl.blogspot.com/2017/09/technikjournalismus.html
Direkteinstieg in die Hundertstelsekunde: http://bit.ly/2J5G7Tt =
https://blogabissl.blogspot.com/2017/09/technikjournalismus.html#Hundertstelsekunde
Mit dem allgemeinen Wandel der Presse, ihrem Kampf ums Überleben, hat sich in den letzten Jahrzehnten auch der Technikjournalismus stark gewandelt; wie der ganze Journalismus, meine ich, und gewiss nicht zum Besseren, Intensiveren, Verständlicheren. Bezeichnend: Schon das Wort »Technik« hat sich aufgelöst in »Technologie«.
In https://www.nzz.ch/feuilleton/technikjournalismus-traeumen-von-der-technik-der-zukunft-ld.1310393 macht sich Betschon Gedanken über die Zukunft dieser Sparte. Dabei sieht er schon die Vergangenheit kritisch: »Es ist schwer vorstellbar, dass im deutschsprachigen Raum in den 1970er Jahren ein Magazin eine lange, sorgfältig bebilderte Reportage über Computerspiel-Programmierer oder über Phone-Hacker publiziert hätte. Wohl deshalb, weil Informatik in Europa bis vor kurzem lediglich ein Special-Interest-Thema war, konnte das Silicon Valley nur im Silicon Valley entstehen.« Ganz glaube ich das nicht, zumal ich dabei war. Hier in Europa erinnere mich noch an die Anfänge der deutschen Selbstwähl-Fernwahl (wann genau war das?) und die Aufregung um Inline-Signalisierungen aus Blueboxen oder einen Umweg über die Tschechoslowakei, der eine Zeit lang Gratisgespräche in weite Fernen versprach. Das ging dick durch die Presse!
Ich will, wie so gern, ins Allgemeinere abheben. Europa ruht sich gern auf seinen Lorbeeren aus, statt immer wieder fröhlich, interessiert und fleißig Neues zu entwickeln. Deutsche »Label« zieren höchstens noch japanische Produkte, offen oder versteckt (»Leica«-Objektiv, »Nippon Contax« = »Nikon«). Zukunft passiert anderswo. In einer Zeit, wo Meinung, sofortige, mehr gefragt ist als Wissen, Begründung, Warum?, wird immer weniger selbst gelesen oder gar selbst gedacht. Fortschritt kommt aus der Kellogs-Tüte, rieselfähig. Technik, pardon, Technologie, macht da keine Ausnahme.
Kinder, denkt selber nach! Fragt immer wieder: warum? wieso?, wie erklärt sich das? Ist das plausibel? Und was ihr nicht selbst erdacht habt, davon redet nicht, da sagt ihr: Ich weiß nicht, oder: noch nicht.
Vor allem aber: Seid fleißig. Von nichts kommt nichts, Wissen schon gar nicht. Am besten: Fleißig durch Interesse. Wie Stefan Betschon.
Didier Cuche Foto Jansky |
Die Hundertstelsekunde
Beispiele für spontanes »Denken« liefert »Mikromann« Tom Walek bei Straßenumfragen im »Hitradio Österreich 3« – Motto: »Das Leben ist ein Hit«.
Der siebenunddreißigjährige Französischschweizer Didier Cuche hatte am 21. Jänner 2012 das Hahnenkammrennen vor dem sechsundzwanzigjährigen Romed Baumann aus Sankt Johann in Tirol mit einem Vorsprung von 24 Hundertstelsekunden gewonnen (Bild- und Zeitungsbericht des Rennens).
Tags danach stellte Walek in Kitzbühel öffentlich die Frage: »Aus wieviel Hundertstelsekunden besteht eine Sekunde?«.
Link hierher: http://j.mp/2Lxp8u0 =
https://blogabissl.blogspot.com/2017/09/technikjournalismus.html
Direkteinstieg in die Hundertstelsekunde: http://bit.ly/2J5G7Tt =
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