6. Dezember 2012

Strom

Alter Dreifachstecker, gefährlich!
Strom ist etwas Wunderbares! Carla nimmt gerade Strom durch. Da ist eine Hymne angebracht.
   Elektrischer Strom ist wunderbar: Energie und Nachrichten lassen sich mit Strom einfach und billig von hier nach dort übertragen, wie sonst mit keinem Medium, keinem »Träger« anderer Art.
   Energie. Versetzen wir uns in die Zeit vor etwa 1880 (Zur Geschichte von Strom etwas mehr hier). Wie heute wurde viel Kraft gebraucht, hauptsächlich als mechanische Kraft, zum Sägen, Hämmern, Transportieren von Leuten und Sachen. Eine Drehbank, die muss sich drehen! – Doch wo kommt der »Dreh« her, die Bewegung? Oder für einen Schleifstein? Da war das wie bei einer Nähmaschine: Die hatte ein Trittbrett. Zum Nähen musste man dauernd treten.
Transmission (Bild aus USA)
   Bevor wir 1949 am Hof in Südtirol Strom hatten, musste ein Pferd im Göpel solange rundumgehen – zur Freude von uns Kindern – wie gedroschen oder gehächselt oder sonstwas mit einer Maschine auf der Tenne gemacht wurde. In Fabriken hatten sie Transmissionen, dauernd sich drehende Achsen oben entlang der Hallen, an die man sich mit seiner Maschine mechanisch anschloss. Ein Treibriemen, der oft absprang und gefährlich durch die Gegend schoss, brachte die Energie herunter. Zum Ein- und Ausschalten verschob man ihn von einem Rad auf ein anderes, leerlaufendes. Ursprung der Drehenergie war eine neumodische Dampfmaschine oder früher das Wasser vom Bach: »Die Mühle klappert am rauschenden Bach«.
   Wollte man oben in den Schlafzimmern Wasser zum Waschen haben, musste das die Magd hinauftragen. Wollte man einen Baum fällen, so war das für zwei Mann eine Arbeit von je nachdem fast einer halben Stunde, rechts und links an der Blattsäge (Quersäge, Schrotsäge, Trecksäge, Trummsäge, Waldsäge oder Bauernsäge – bei uns mit »kanadischer« Bezahnung). Heute wird mechanische Energie im »Generator« in Elektrizität gewandelt, übertragen, und Elektromotoren wieder zurückgewandelt.
Wehrmachts-Feldfernsprecher 1933 (FF 33), 
aufgeschnitten. Foto Wieschendahl

   Signale. Früher musste man schreien; heute telefoniert man. Die Holzseilbahn (»Bremse«) am Hof musste oben mit den Baumstämmen (»Museln«) beladen werden. Unten, an der Straße, wurden die wieder abgeladen, danach fuhr die Bremse weiter. Das Signal dazu wurde über Schlagen ans Seil gegeben. Bis das Signal an der anderen Station ankam, war es undeutlich, missverständlich. Hatte der oben jetzt zwei oder dreimal aufs Seil geschlagen? Nachher haben sie aus dem Krieg übrig gebliebene Feldtelefone genommen, als Telefonleitung diente das Tragseil der Bahn (und die Erde als Rückleitung). Heute hat man Funkgeräte oder ruft mit dem Handy an.
   Sollte früher in der Stadt das Gaslicht angezündet werden, musste der Nachtwächter an einer Kette ziehen, oder das Zündsignal wurde durch einen Druckstoß über die Gasleitung übertragen, mehr schlecht als recht. Heute knipst man das Licht an, sogar schon drahtlos, und das bis hin zu Christbaumkerzen. Erfolge in einer Schlacht wurden mit Läufern gemeldet, oder über optische Zeichen, angefangen von Feuer.
   Da lob’ ich mir den Strom!

Strom kam am Hof Anfang 1949, siehe \Bilder\Alben\Siebenfahr 2\17.jpg, auch das neue Dach.
Alter Eingang Sept. 1952 \Bilder\Alben\Siebenfahr 3\03.jpg 
Neuer Stall Aug 1953 \Bilder\Alben\Siebenfahr 3\10.jpg
Hausrenovierung und Abriss der südl. Außentoilette 1956, \Bilder\Alben\Siebenfahr 3\24.jpg

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