Wieder was Technisches – zu E-Mail, Outlook, Pop etc.
Verwaiste E-Mail-Header löschen.
Meine E-Mail hole ich mit Outlook vom Server, per Pop (post office protocol). Das geht schneller und sparsamer als Synchronisieren mit Imap, vor allem unterwegs. Dabei hole ich mir in einer ersten Runde immer nur die Header, die Kopfzeilen, sprich Absendername und Betreff. Das geht auch ohne ›flachgeratene‹ Breitbandanbindung ins Internet, das geht auch mim Modem vom Festnetz in ländlichen Gebieten. Gelegentlich nutze ich Webmail und sehe mir die Mail komplett nur im Internet an.
Nun hatte ich einerseits alte Mail-Köpfe in Outlooks Posteingang, andrerseits ein paar dieser Mails hinter dem Rücken von Outlook via Webmail am Server gelöscht. Blöd: Die Header ließen sich partout nicht mehr aus dem Outlook-Posteingang löschen. Das geschäftige Outlook wollte die Mails unbedingt zugleich am Server löschen, wie normalerweise gewünscht. Dort waren die aber nimmer. Also blieben sie auch im Outlook. Monatelang. Stur. Zwar durchgestrichen, dennoch wie in Stein gemeißelt. Mich hat das dann immer mehr gestört.
Die Lösung. Löschen von am Server bereits gelöschten Mails aus der Inbox macht man in Outlook mit einem Klick auf Extras, dort dann Senden/Empfangen, In diesem Ordner ausgewählte Kopfzeilen verarbeiten. Vorher sollte man die (ich wollt schon schreiben Hurenkinder) verwaisten und ganz zu löschenden Einträge im Posteingang durchgestrichen (Löschen) und markiert haben. Nach diesem besonderen Verarbeiten lösen sich die längst überholten Einträge ohne weiteren Serverzugriff in Luft auf. Und der Postkasten ist wieder sauber.
20. August 2008
14. August 2008
Gleich noch ein Sprachtipp:
mitsammen statt zusammen, wenn’s geht
Dunkel erinnere ich mich an einen Tipp, eine Korrektur damals in der Schule in Bayern:
Schreib doch ›mitsammen‹ statt ›zusammen‹!
Wenn ichs nun tue, wundern sich manche. Mitsammen scheint nicht so gängig zu sein hier im Norden.
Zusammen kann man einen schlagen, zusammen kann man Mehl, Eier und Milch mischen, mitsammen geht das nicht oder nur sprachlich etwas mühsam. Mitsammen Karten spielen, Heu hüpfen, zum Baden oder Skilaufen fahren, eine Karre aus dem Dreck ziehen, das geht prima. Warum also nicht bitte wenn immer möglich das freundlichere mitsammen setzen.
In Österreich scheint mitsammen tatsächlich populärer als zusammen, siehe hier. Die Gebrüder Grimm (Link) platzierten mitsammen mitsammen eher ins Thüringische und wollten ihm nicht die höheren Weihen geben: »in der schriftsprache meist nur in nachahmung volksmäsziger rede« und schlossen nach Ludwig Tieck’s Kaiser Octavianus (1. Band, Seite 31) mit:
Freundlich wollen wir mitsammen
viele Märchen, Possen reden.
Ein gutes Motto!
PS: Da muss uns Google den Tieck aus der Stanford University digitalisieren, damit wir ihn im Netz finden. Armes neues Deutschland!
mitsammen statt zusammen, wenn’s geht
Dunkel erinnere ich mich an einen Tipp, eine Korrektur damals in der Schule in Bayern:
Schreib doch ›mitsammen‹ statt ›zusammen‹!
Wenn ichs nun tue, wundern sich manche. Mitsammen scheint nicht so gängig zu sein hier im Norden.
Zusammen kann man einen schlagen, zusammen kann man Mehl, Eier und Milch mischen, mitsammen geht das nicht oder nur sprachlich etwas mühsam. Mitsammen Karten spielen, Heu hüpfen, zum Baden oder Skilaufen fahren, eine Karre aus dem Dreck ziehen, das geht prima. Warum also nicht bitte wenn immer möglich das freundlichere mitsammen setzen.
In Österreich scheint mitsammen tatsächlich populärer als zusammen, siehe hier. Die Gebrüder Grimm (Link) platzierten mitsammen mitsammen eher ins Thüringische und wollten ihm nicht die höheren Weihen geben: »in der schriftsprache meist nur in nachahmung volksmäsziger rede« und schlossen nach Ludwig Tieck’s Kaiser Octavianus (1. Band, Seite 31) mit:
Freundlich wollen wir mitsammen
viele Märchen, Possen reden.
Ein gutes Motto!
PS: Da muss uns Google den Tieck aus der Stanford University digitalisieren, damit wir ihn im Netz finden. Armes neues Deutschland!
13. August 2008
Ein Sprachtipp zwischendurch:
Wider den Stachel löcken
nicht (und ich schreibe das hoffnungsvoll für Suchmaschinen, wo wider den Stachel löcken richtig 637 Mal vorkommt):
wider den Stachel löken (13×),
wieder den Stachel löcken (9×),
wieder den Stachel löken (0×),
auch nicht mehr wider den Stackel löcken (2×) oder
wider den Stachel lecken.
Ochsen wurden mit einem spitzen Stock, einem Stachel, auf dem rechten Weg gehalten. Dagegen löcken, früher lecken, hieß sich widersetzen. Ursprünglich stammt das Bild aus der Apostelgeschichte in der Bibel. Die neueren Übersetzungen lassen zwar den Stachel drin, umschreiben aber das Löcken …
Eine nette Erklärung fand ich in einem Bibelcenter für Kinder, wo auch dieses Bild her ist.
Lecken als mit den Füßen ausschlagen, hüpfen und springen ist ausgestorben. Auch dazu muss man bei Grimm nachsehen. Unter Punkt 4) meinen die Grimms (in ihrer typischen Kleinschreibung): der gebrauch dieses biblischen bildes hat sich bis heute erhalten, man wollte das verständnis des verbums schützen, indem man es auch läcken oder löcken schrieb (letztere schreibung in den bibelausgaben seit dem 17. jh.), und so von lecken lambere abhob …
Apg 9,12 in der Lutherbibel 1912: Er aber sprach: HERR, wer bist du? Der HERR sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden, wider den Stachel zu lecken.
Lutherbibel 1912: Da wir aber alle zur Erde niederfielen, hörte ich eine Stimme reden zu mir, die sprach auf hebräisch: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu lecken.
Apg 26,14: Wir alle stürzten zu Boden, und ich hörte eine Stimme auf Hebräisch zu mir sagen: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Es wird dir schwer fallen, gegen den Stachel auszuschlagen.
Sieht man im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm nach – Stichwort Stachel, Absatz 2) b) – , so findet man das Sprichwort bei Lessing sogar mit läcken, bei Schiller und anderen mit lecken. Die Herren konnten bei Rechtschreibfragen nicht im Internet nachsehen.
Wider den Stachel löcken
nicht (und ich schreibe das hoffnungsvoll für Suchmaschinen, wo wider den Stachel löcken richtig 637 Mal vorkommt):
wider den Stachel löken (13×),
wieder den Stachel löcken (9×),
wieder den Stachel löken (0×),
auch nicht mehr wider den Stackel löcken (2×) oder
wider den Stachel lecken.
Ochsen wurden mit einem spitzen Stock, einem Stachel, auf dem rechten Weg gehalten. Dagegen löcken, früher lecken, hieß sich widersetzen. Ursprünglich stammt das Bild aus der Apostelgeschichte in der Bibel. Die neueren Übersetzungen lassen zwar den Stachel drin, umschreiben aber das Löcken …
Eine nette Erklärung fand ich in einem Bibelcenter für Kinder, wo auch dieses Bild her ist.
Lecken als mit den Füßen ausschlagen, hüpfen und springen ist ausgestorben. Auch dazu muss man bei Grimm nachsehen. Unter Punkt 4) meinen die Grimms (in ihrer typischen Kleinschreibung): der gebrauch dieses biblischen bildes hat sich bis heute erhalten, man wollte das verständnis des verbums schützen, indem man es auch läcken oder löcken schrieb (letztere schreibung in den bibelausgaben seit dem 17. jh.), und so von lecken lambere abhob …
Apg 9,12 in der Lutherbibel 1912: Er aber sprach: HERR, wer bist du? Der HERR sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden, wider den Stachel zu lecken.
Lutherbibel 1912: Da wir aber alle zur Erde niederfielen, hörte ich eine Stimme reden zu mir, die sprach auf hebräisch: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu lecken.
Apg 26,14: Wir alle stürzten zu Boden, und ich hörte eine Stimme auf Hebräisch zu mir sagen: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Es wird dir schwer fallen, gegen den Stachel auszuschlagen.
Sieht man im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm nach – Stichwort Stachel, Absatz 2) b) – , so findet man das Sprichwort bei Lessing sogar mit läcken, bei Schiller und anderen mit lecken. Die Herren konnten bei Rechtschreibfragen nicht im Internet nachsehen.
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