Oder Anfang der Siebzigerjahre als Luftpostausgabe auf dünnem Papier in Cupertino, ein Luxus – aber verdient haben wir da ja noch genug …
Genug auch der Romantik. Heute gibt’s die NZZ in mehreren Formen, hauptsächlich die Tageszeitung www.NZZ.CH und das famose »Folio«, Folio.NZZ.CH. Zu meinem letzten runden Geburtstag hat mir meine Tochter sogar ein extra »Folio« gebastelt, unvergessen. Doch schon wieder schweife ich ab.
Lese ich einen Artikel im Blatt, sagen wir heute, am Samstag den 2. September 2017, «Haare haben immer etwas Intimes», so gebe ich bei Google NZZ, Haare und Intimes ein, groß- oder kleingeschrieben, ohne besondere Trennung oder Verbindung, egal. Etwa so:
Bingo! Und da hab’ ich’s schon.
Generell empfiehlt sich, nicht die Überschrift zu googeln, sondern lieber ein Stück Text aus dem Artikel, weil Papier- und Online-Ausgabe gerne unterschiedlich titeln!
Wenn das aber nicht klappt, mag man trotzdem auf die NZZ gehen und die dortige Suche nehmen, die Lupe rechts oben. Sie lässt sich zeitlich eingrenzen, was bei neueren Artikeln recht praktisch ist. Nach Datum sortieren geht nicht bei Google, bei der NZZ zunächst auch nicht.
Sieht man beim NZZ-Suchergebnis genau hin, so kann man gleich darunter durch Klick auf »Beliebige Zeit ▼« die Suche eingrenzen, auf die vergangenen 24 Stunden, die letzte Woche, Monat oder Jahr. Das ist schon einmal praktisch.
Doch man kann tiefer bohren! Dazu klickt man links die Menüstriche an und geht dann in der Menüauswahl ziemlich weit nach unten. Der drittletze Punkt ist »Archiv«, und darunter gibt’s die »NZZ ab 1780« und mehr.
Ich habe mich gleich einmal selbst gesucht. Und tatsächlich fand die Suche ein paar Leserbriefe und Kleinigkeiten von mir. Die Ergebnisse sind nach Alter sortiert, die neuesten oben, was sicch umdrehen lässt. Meine alten Artikel aber zeigten sich erst, als ich ihre Titel eingab, etwa Der erste Taschenrechner und sein Erfinder über Kurt Herzstark – aber nur, als ich den ganzen Titel in gerade Anführungszeichen gesetzt hatte: "Der erste Taschenrechner und sein Erfinder". Üblicherweise bedeutet diese "Umklammerung" ja, dass alle Wörter genau so vorkommen müssen.
Die gefundenen Artikel sind dann für Abonnenten kostenlos, für andere Interessierte kostet’s was, hier waren es drei Franken fünfzig.
In der »erweiterten Suche« kann man sie terminlich eingrenzen und ab Jahrtausendbeginn über Titel und Autor suchen.
Erste Ausgabe, Vorschaubild aus der Suche. Auf Klick schöner. |
Sucht man beispielsweise auf der allerersten Seite digital nach dem Wort Nachricht, so gibt es zwei Treffer, mit Text davor und dahinter:
... Zeitung. den 12. Jenner. Nachricht
schott einige Jahre hatlm wir das ...
Orell, Geßner, Füeßli und Compagnie. Kurze Nachrichtvon dem Stezuge des Gra. ftn von ...
Wie hier deutlich zu lesen ist, müssten die beiden Textauszüge heißen:
… Zeitung. Mittwoche, den 12. Jenner. Nachricht. Schon einige Jahre hatten wir das …
… Orell, Geßner, Füeßli und Compagnie. Kurze Nachricht von dem Seezuge des Grafen von ...
Durch die unvermeidlichen Lesefehler greift maschinelle Suche da ins Dunkel und wird zur Glücksache. Mehr zu Fraktur-OCR siehe http://blogabissl.blogspot.com/2014/01/fraktur-lesen.html.
Suche in NZZ Global
Hinter »NZZ Global« verbirgt sich das E-Paper der NZZ, https://epaper.nzz.ch, wieder kostenlos für Abonnenten. Wiedergegeben ist die schweizer Ausgabe. (Welche genau, kann ich nicht sagen.)
Suchen ist hier nur Ausgabe für Ausgabe, also Tag für Tag möglich. Wer nicht weiß, wann genau ein Artikel in der nationalen Ausgabe erschienen war, steht auf verlorenem Posten. Ich suche meist in der jeweils gestrigen Ausgabe, weil meine in Deutschland gedruckte internationale Ausgabe aktuelle Artikel typischwerweise einen Tag später bringt. Das ist ein bisschen ein Datumsschwindel, der mich aber noch nie gestört hat: Gefühlt bekomme ich morgens die neue Zeitung, und inhaltlich kommt es mir weniger auf Geschwindigkeit an – Radio ist immer schneller – sondern auf die Gedanken.
Wie schreibt doch die Zürcher Zeitung schon am ersten Tag: »Es wird uns zwar, so wie anderen Zeitungs-Schreibern, nicht möglich seyn, die Weltbegebenheiten früher anzuzeigen, als sie geschehen sind; oder, als sie auswärtige Zeitungen der Welt berichten.«
Mt 7,8
Mehr zur NZZ in der Wikipedia und zum Beispiel vom Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (Stand 2012).
Permalink hierher:
https://blogabissl.blogspot.com/2017/09/online-suche-nach-nzz-artikeln.html
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