Modernes Grundschul-Lernen hinterfragt
Gedanken zu neuen Inhalten und schlechten Ergebnissen
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Rechtschreibung. Von Anfang an wurde uns Eltern eingeschärft, nur ja keine Rechtschreibfehler zu bekritteln. Den Kindern könnte die Lust am kreativen Schreiben verlorengehen. In der Tat schreiben die Mädchen Storys, dass es eine Freude ist. Unsere »Aufsätze« waren nie so lustig und spannend, unsere Sachbeschreibungen nicht so gut wie die Vorträge unserer Kinder (mit Hilfe der Eltern). Vielleicht hat Carla besonders viel Phantasie, jedenfalls wird sie nie rechtzeitig fertig mit ihren Geschichten. Dafür stört beim Lesen ihrer Geschichten öfter einmal die Verkürzung von dass zu das und von denn zu den oder umgekehrt; aßen wird zu ahsen und hinter der sitz Nachberin verbirgt sich die Sitznachbarin.
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In Parenthese: Heute kann es sein, dass in zwei Parallelklassen zwei Arten der Handschrift gelehrt werden, wenn überhaupt, »vereinfachte Ausgangsschrift VAS« und »Schulausgangsschrift SAS«. (Dazu Muster einer praktischen Diskussion, ein FAZ-Artikel zu Geschichte und Problematik.) Handschrift gehört schon gar nicht mehr zum Lehrinhalt, wird aber dennoch gerne genommen, siehe Historie.
Zurück zu Deutsch und Mathe.
»Rechnen konnte ich noch nie«, das ist eine durchaus politisch korrekte, ja demutsvoll-bescheidene Aussage in der heutigen Gesellschaft. »Um Deutsch habe ich mich nie geschert«, das darf nicht einmal ein Multikultianhänger äußern.
Wir haben früher gewisse Grundrechenarten schematisch eingeübt. Erst einmal das Einmaleins. Dann schriftliches Multiplizieren und Dividieren, später sogar am Gymnasium von Hand das Wurzelziehen. Es gab einen eindeutigen Weg, zur Lösung zu kommen. Beim Malnehmen großer Zahlen konnte man mit den zusammenzuzählenden Zeilen nach rechts schwenken oder nach links, das mochte von Schule zu Schule unterschiedlich sein, aber so variantenreich und beliebig wie heute war es noch nie. Nehmen wir das »halbschriftliche« Dividieren. Es wird übrigens schon vor dem Multiplizieren mehrstelliger Zahlen gelehrt, weil’s so schön ist.
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Das Ganze ist nicht schlecht, ist besonders für Zahlenjongleure ein Spass. Für den, der Zahlen weniger liebt und einfach sicher teilen können will, wäre meines Erachtens ein eindeutiges, schematisiertes Verfahren förderlicher. Meine Empfehlung: Pauken Sie mit Ihrem Kind das Einmaleins als Grundlage, laut soundsooft wiederholt, und üben Sie danach eine klare Multiplizier- und Dividiermethode ein, von mir aus die, die Sie selbst gelernt haben. Dann klappt das auch später.
Links:
• Zum (klickbaren) Bildbeispiel von Kurrent aus dem Jahr 1910 siehe meinen Blog über das lange S
• Das moderne Schriftbeispiel stammt aus Carlas Geschichte »Das kleine Flughörnchen Silly«
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