24. Juni 2018

Smart Home ohne Anreiz



Das ist ein normaler deutscher Stromzähler, alt, mechanisch, typisch und bewährt. Er zählt, wie alle wissen, die Kilowattstunden Stromverbrauch eines Haushalts. Jährlich macht man eine »Zählerstandserfassung« – auf Sicht, im Keller – und der Verbrauch wird abgerechnet, mit einem Tarif. Nachts, wenn es Strom im Überfluss gibt, ist er auch nicht billiger als am Tag. Smart ist das nicht.

Und das ist ein moderner »Drehstromzähler« von Iskra, noch ein Prototyp, jederzeit über die Stromleitung (»Powerline«) dahinter fernablesbar. Den hatte ich im Keller, siehe Artikel, bis er angeblich nicht mehr geeicht war und durch einen modernen dummen Eintarifzähler ersetzt wurde.
   Man beachte rechts oben im Display L1, L2 und L3. Der Zähler kann also dreierlei Strom zählen. Wann Strom – eigentlich immer die gleiche »Sache« (230 V 50 Hz) – zu welchem Tarif zählt, wird über die Zuleitung ferngesteuert – oder eben nicht. Das geht seit 1930. In den allermeisten Fällen ist Deutschland leider zu wenig smart dafür, Motto: »Wir leisten uns ja sonst nichts«. Von den 30 Cent je Kilowattstunde gehen 54 % für staatlich veranlasste Steuern, Abgaben und Umlagen drauf (Quelle), einschließlich voller Mehrwertsteuer.

« Supero potenza » : Zuviel Strom gezogen, also »Lastabwurf«. Kein Strom mehr.
Das ist ein moderner fernablesbarer Zähler in Italien. Auch er hat drei Zählwerke, wie vorgeschrieben, siehe unten.
   Außerdem schaltet dieser hier bei 6600 Watt den Strom aus, was bereits einem erhöhten Tarif entspricht. Normal sind im italienischen Privathaushalt 3300 Watt (3000 W nominal und 10% mögliche Überlast). Das reicht gerade einmal für eine Waschmaschine, wenn zugleich nirgends weiterer Strom verbraucht wird. Die Küche zum Beispiel muss dann kalt bleiben. So kommt Italien zu einem gleichmäßigen – oder gleichmäßigeren – Stromverbrauch; und die Köchin bevorzugt Gas, das beim Strom ja nicht mitzählt.
   In Italien sind außerdem unterschiedliche Stromtarife Standard, angeblich einer EU-Vorschrift zufolge. Das gibt der sparsamen Hausfrau zusätzlichen Anreiz, Strom zu Billigzeiten zu nutzen. Die Preise folgen wie bei Benzin mild-marktwirtschaftlich Angebot und Nachfrage. Das ist Anreiz, im NT (Nebentarif, Nachttarif) überschüssigen Strom zu verbrauchen und nicht zu Hauptlast-Zeiten (HT, Haupttarif). Zugegeben: Die Preisunterschiede sind in Italien noch gering, der Anreiz ein Reiz und keine Notwendigkeit, doch manche Geräte wie Geschirrspüler haben heute schon eine eingebaute Zeitschaltuhr. Eingebaute HT-NT-Umschalter meines Wissens nach nicht.
   Das ist ein wenig »smart«. Alles andere, fürchte ich, ist Marketing.
   Ohne Anreiz, den Strom netzlastabhängig zu verbrauchen, bleibt das smart home dumm. Klugheit wird nicht belohnt. Effizienz staatlich unterdrückt.

Links
   Permalink hierher: http://j.mp/2Ik9eBx =
 https://blogabissl.blogspot.com/2018/06/smart-home-ohne-anreiz.html

23.12.2008 Fritz Jörn: Der Stromzähler surft im Internet. Zuverlässig den tatsächlichen Verbrauch von Geräten messen.

 EU
Die EU-Vorschrift dreier Tarife suche ich noch. Hinweise willkommen.

 Italien
http://www.fotovoltaiconorditalia.it/idee/fasce-orarie-prezzi-energia-elettrica
La “Autorità per l’Energia Elettrica ed il Gas” ha tariffe elettriche sul mercato tutelato differenziate secondo 3 differenti fasce orarie di consumo: la fascia ad alto costo (F1), la fascia a medio costo (F2), e la fascia a basso costo (F3). – Autoritativ drei Tarife.

http://www.facile.it/energia-luce-gas/guida/le-fasce-di-consumo-dell-energia-elettrica.html
…  l’Autorità ha introdotto per i clienti in servizio di maggior tutela un meccanismo di prezzi biorari, ossia differenziati in base alle ore della giornata e ai giorni della settimana. Il meccanismo è semplice: l’energia costa di meno dalle 19:00 alle 8:00 durante i giorni della settimana (chiamata fascia 2 - F2) e durante tutto il weekend e i festivi (F3). Il prezzo dell’energia è invece più alto dalle 8:00 alle 19:00, da lunedì al venerdì (F1). – Billiger am Wochenende und wochentags nachts von 19 bis 8 Uhr.

https://www.servizioelettriconazionale.it/it-IT/contatore

https://luce-gas.it/faq/potenza-contatore-energia-elettrica-quanto-costa-cambiare-quanto-risparmio-diminuzione 
Dal 2017 la scelta della potenza per il contatore domestico non è più limitata a soli quattro scaglioni (1,5 kW - 3 kW - 4,5 kW - 6 kW). Per garantire la selezione del valore di potenza più adatta, il cliente finale può scegliere tra un maggior numero di livelli di potenza.
La scala inizia sempre da 1,5 kW ma procede a scatti di 0,5 kW per le fasce domestiche, rispetto alla passata gradualità di 1,5 kW. In altre parole, un utente domestico potrà optare anche per un livello di potenza pari a 4 kW o 3,5 kW.
… Per una normale utenza domestica la potenza impegnata è di 3 kW mentre quella disponibile è pari a 3 + il 10% di tolleranza, ovvero 3,3 kW.
– Seit 2017 noch freiere Wahl der Maximalleistung.

https://1-stromvergleich.com/strom-report/strompreise-europa/

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