18. November 2015

Islam gewalttätig

Istanbul, blaue Moschee, 9. 6. 2014.
Eine junge Frau versucht gemeinsam mit ihrem Mann
oder Freund im öffentlichen Teil zu beten.
Ein Wächter verweist sie kompromisslos hinten
auf den separaten Gebetsbereich für Frauen.
Foto Jörn, mehr im Album Istanbul
»Seine Rechtsgelehrten hatten schon 1986 für das Selbstmordattental den Terminus ›Märthyrertod-Operation‹ (›amaliya istischhadiya‹) eingeführt und damit jeglichen Bezug auf zum islamrechtlich verbotenen Selbstmord verwischt«, schreibt Joseph Croitoru. »Der IS macht im Grundsatz nicht viel anderes als die Herrscher Saudi­arabiens oder Irans: Er benutzt den Koran als Waffe. Der Koran ist ein rauchender Colt«, Necla Kelek.
   Wenn wir für einmal das Vorurteil, der Islam sei gewalttätig, gelten lassen und uns damit auseiandersetzen, kommen wir sofort zur Frage: und wir? Sind »wir« friedlich? Wenn Andreas L. am 24. März 2015 einen Airbus mit 150 Menschen in den Berg steuert, dann war das kein Moslem – er hat seine Untat aber auch nicht mit dem Willen Gottes erklärt. (Und wenn, so wäre ein Aufschrei durchs Christentum gelaufen.)
   Und dann: Wo beginnt Gewalt? Muss es gleich Tod und Verderben sein? Steini­gun­gen? Verführung ganzer Schulklassen von Mädchen in Afrika oder Jugendlichen in Mexiko? Oder reicht es, wenn Frauen nicht mit Männern in der Moschee beten dürfen? Wenn sie hinten im Eck verschwinden müssen, unter Kopftüchern, hinter Schleiern? Auch das ist schon Gewalt, und wenn’s »nur« eine Sitte ist. Trivial: Wie oft habe ich schon einer Frau das Männerklo freigehalten, wenn’s Not tat.
   Was hilft gegen Gewalt? »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« – Es ist kein anderes Gebot größer denn diese (Markus 12.31), womit Gottes- und Nächstenliebe gleichgesetzt werden, Worte Jesu Christi. Davon leitet sich ab, dass Christen in erster Linie liebevoll sein sollen – was sie oft genug nicht sind, und auch nicht waren. Trotzdem: Die Richtung stimmt. 
   Mir fällt auf, dass im hiesigen Christentum die Moral keine Rolle mehr spielt. Besonders die drohende Hölle wird totgeschwiegen. Wir machen’s uns hienieden bequem, vom Himmel kommt das Internet. Pfingsten, wie Angela Merkel fragt? »Mir kommt einfach vor, dass es mit der Christlichkeit im Alltag bei uns auch nicht besonders weit her ist – womit treten wir also dem Islam gegenüber?«, fragt meine Tochter.
   Zuerst komme Frieden, dann Gerechtigkeit. Da müssen wir die Prioritäten ändern; kleines, »harmloses« Beispiel: Es wird immer von der völkerrechtswidrigen Annektion der Krim gesprochen, nie von der friedlichen!
   Zum Schluss zum Extrem. Wollten wir mit Gewalt Attentate verhindern, so bliebe am Ende nichts anderes übrig als das, was die Wehrmacht gegen Partisanen tat. Und davor b’hüt uns Gott!
 
Angela Merkel über Islamisierung, 3:35-Video der SRF vom 3.9. 2015

Leider kann ich nicht verifizieren, ob die Übersetzung des Predigers während des Haddsch korrekt ist. Hier das Video auf Facebook.
   Sonst kann man nur hoffen, dass auch viele der frommen Teilnehmer nichts verstehen …

Aus meinem Blog:
 Kriegerischer Islam? – noch mit Fragezeichen
 Selbstmord 
 Frau im Islam

Link hierher http://blogabissl.blogspot.com/2015/11/islam-gewalttatig.html

Nachträgliche« Links:
• »Das große arabische Aber«, Zeit online
• »Islamisierung Europas«, die Presse (lang)
• »Ein theologischer Diskurs ist nötig«, meint Martin Grichting in einem Meinungsbeitrag in der NZZ vom 27.11.15 (int.Ausg.), leider nur für Abonnenten online verfügbar. – Update: Hier ist er online.
   »Eine Religion, die aufgrund ihrer Glaubenslehre Säkularität ermöglicht, hat andere Aufgaben und Potenziale als eine Religion, die ein monistisches System begründer, die alles unter ein Grundprinzip stellt«, schreibt er, das Christentum mit sowohl »Schöpfungs-« als auch »Offenbarungsordnung« dem Kalifat-fördernden Islam gegenüberstellend. Dabei lobt er die Gedanken von Ernst-Wolfgang Böckenförde.

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