10. September 2011

Posten – Bloggen – Twittern – und sonstige »Gesellschaftsmedien«

Ich bekenne: Die “Social Media” habe ich alter Digitaltechniker noch nie kapiert, erst recht nicht verinnerlicht. Seit mich Facebook so vera… hat, dass ich erst eine Glosse schrieb und dann mühsam ausgetreten bin (Anleitung), habe ich nur mehr einmal zustimmend geklickt, bei Google +. Daraufhin bekam ich irgendeine Meldung zu meinen vielen Bilden mit so treffenden Aussagen wie: »Alben, die Sie geteilt haben, können wiederum von anderen getaggt und geteilt werden.« Gänzlich unerklärt. Welche Alben hab’ ich »geteilt«? Ein Album gehört für mich immer noch zusammen, das reiße ich nicht nachträglich auseinander. Schön aber, dass andere sie taggen können, womit wohl tackern gemeint ist, oder? Doch ich stelle mich blöd; des Englischen mächtig frage ich mich, ob mit geteilt »ge-shart« (sprich geschert, aber nicht bayrisch) gemeint ist? Tu ich auch nicht. Im Gegenteil: Meist kann alle Welt meine Alben sehen, sogar über meine »Familienseite« finden.

Wenn ich mehr als 140 Zeichen zu sagen habe (wie hier), dann schreibe ich das innen Blog. Habe ich nur einen Hinweis, dann wird’s ein Twit – sagt man so? Leider hängen Blog und Mikroblog (so nennt die Wikipedia Twitter) nicht zusammen. Wohl deshalb sind viele Twits (richtig?) bloß Hinweise auf eigene Sprüche, meist hinter einer kryptischen Linkverkürzung versteckt, Motto: Lesen Sie meinen Artikel auf www.sowieso. Wie auch immer: Gelegentlich erreichen mich E-Mail-Nachrichten der Aussage: »Krethi bei Plethi folgen Ihnen nun auf Twitter«. Ich hoffe, ich beleidige da niemanden, aber was soll mir das oder “so what?”, um’s angelsächsisch zu sagen. Bei meinen Blog-Seiten weiß ich ja auch nicht, wer sie sich anguckt, und bei meinen Zeitungsartikeln erst recht nicht. Leset, Menschheit, oder auch nicht, aber deshalb mache ich keine Gemeinde auf. Followts mir oder nicht, oder anderen, die Welt ist frei, das Internet sogar “free”, sprich gratis!

Als moderner Netzbetrachter kann man sich einen Newsreader installieren oder annehmen, das weiß ich wohl, und dann bekommt man die Feeds (dessen Fressen) bingo-bongo zugeschickt und eingefügt und angezeigt. Wer’s mag. Dann kann, wer will, dies hier ganz gleich eingeblendet bekommen – vielleicht meldet sich mal einer und bestätigt mir das. Meine Twitter-Aperçus kriegt er deshalb noch lang nicht. Blöd. Meine Senf-dazu-Portiönchen findet man über www.Joern.De/Twitter.

Ich selbst bevorzuge seit Jahren Watchthatpage.com, den kostenlosen Dienst einer vermutlich kleinen norwegischen Firma: Wenn sich eine beliebige, anzugebende Webseite ändert, schicken die einem eine reguläre E-Mail mit den Änderungen. Da braucht man nichts zu installieren, und zu sehen sind die Änderungen selbst in einem darstellungsarmen Blackberry. Der Webseitenautor kriegt davon nichts mit, und es geht mit jeder konventionellen Webseite. Hier in der linken Spalte unten können Sie’s probieren, der blaue Knopf. Erfahrungen?

Und wenn ich mit Engelszungen redete und wüsste all die Namen derer, die’s lesen, so sähe ich dennoch nicht ihre Meinung dazu. Social Media? Man bleibe mir weg mit dieser Privatvereinsbildung, »sozial« genannt.

Stellen Sie sich vor, ich tät’ als Klassenkassenwart die Eltern einer Klasse in eine »Gemeinschaft« zwingen. Sicher, das Datenschutzproblem wäre ich los, denn wer mitmacht, ist dann selber schuld. Kompliziertheitshalber täte aber wohl keiner mitmachen. Ich bin schon froh, wenn die Eltern E-Mail haben, und ich ihnen ein Rundschreiben schicken kann. Doch zu dieser Datenschutzirrealität ein ander×.

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