7. Mai 2007

Montag, 7. Mai 2007

Ein erster, wieder schöner Tag, mit Draußen-Leben. Weil wir weiter kein Programm hatten, keine Termine oder Leute, die sich angemeldet hatten in der hier zeitlich dehnbaren Form, konnten wir endlich hinauf in den Wald gehen. Den Schlag und die Aufforstung unten auf der Schattseite (»Schwammerlweg«) hatten wir ja schon gesehen, nicht aber die Hauptstrecke hinauf. Also sind wir, nach gutem, spätem Frühstück und dem Start einer Waschmaschine hinaufgefahren bis zum Vorderen Stall vor den Schranken. Schon dabei Sonne, warm, wie sich’s hier eigentlich gehört. Weiter wanderten wir zu Fuß. Fichten mit ungeheuer viel Blütenstaub. Am Mittleren Stall bei »Alberts Werkstatt« die Reste des neuen, lärchernen Troges (der übrigens leider schon wieder rinnt, da Spalten), schönes, rotes Holz, gespalten, nicht gesägt, denn ein Trog will gezimmert werden.

Weiter oben bei der Abzweigung des Spöglerwegs das neue Marterl für unseren Dr. Paul Springer, ein schöner Bildstock am Wegesrand. Den hat Albert aufgestellt. Im Sommer wollen wir ihn unter Anwesenheit geistlicher, weidmännlicher und weltlicher Honoratioren dann fromm einweihen.

Dann haben wir uns getrennt. Monique und Doris, schon ihrer schwachen Schuhe halber, gingen den Paradeweg zum Oberen Stall, Carla und ich durch eine frische Durchforstung vom Spöglerweg aus, direkt und weglos. Carla will immer ihre neuen Bergschuhe ausprobieren, und dazu muss sie natürlich ab vom Weg. Zudem finden wir immer wieder etwas Besonderes, eine Eichelhäherfeder, verwitterte kleine Knochen in einem Loch unter einer Wurzel, Marmorsteinchen. Welches Stadtkind kennt schon das Zirpen der Grillen? Reife Staubpilze zum ausstäuben?

Am Oberen Stall haben wir die neue hohe Hütte für den Traktor bewundert – so groß, damit dessen Kran mit unter Dach passt – ein bisschen gerastet und gespielt. Dank Michl haben wir den Schlüssel zum dortigen geheimen Gesellschaftshaus. Dann stürzte Monique ordentlich von der Leiter zum Kinderhochsitz und schürfte sich die rechte Backe auf und etwas die linke Hand und bissl Kinn, Nase, Stirn und Hals. Sonst blieb alles heil. Am schönsten fanden die Kinder die Schmetterlinge am Weg.

Zu einem späten Mittagessen waren wir wieder am Hof. Wir klappten Tisch und Bänke herunter – die wir bei Regen immer hochstellen – und aßen vom Aufgewärmten: Risotto con Penne, würzig saturiert mit Hähnchengeschnetzeltem. Und dazu servieren wir knackigen Gurkensalat – auf dass halt wieder was übrigbleibt ...

Nachmittags zur freien Verfügung, ein bisschen Haflingerreiten auf Samantha (die andere heißt Mera), Wäsche auf- und abhängen, Garten gießen (automatisch), basteln (einen Gandgriff an eine alte, aber messerscharfe Runkel [kleine Krummhacke]). Das machte ich mit Carla, las ihr auch noch etwas vor, und wir gingen dann Doris und Monique die Straße hinunter entgegen, pflichtgemäß mit manuellem Wasserspulenauskehren, bis zur ehem. Noag Wies. Doris hatte Koflers im Dorf besucht, unsere frühern Pächter, wieder die fleißige Helga nicht angetroffen, dafür Monika, die Gymnasiastin. Sehr nett, sagt sie. Sie bekam sogar eine Führung durchs Dorf samt neuem Despar und Besichtigung des kommenden Hauses von Koflers.

Danach Abendessen am Hof, bei einbrechender Dunkelheit bis umma Neune, wann dann selbst der Kuckuck schweigt, der hier sonst den ganzen Tag ruft. Immer noch 16 Grad, Tagebuch, Fotobearbeitung, Doris am Telefon, Kinder mit Überraschungseiern von Koflers, gleich je drei ... Dann vor dem Zubettbringen freilich noch die gewohnte Zigarettenpause – für Nichtraucher wie immer unverständlich.

Übrigens, um Punkt neun Uhr früh rief das Forstamt an und schickte und dann einen freundlichen Herren vorbei, Heinrich Gasser aus Jenesien (Birnbaum 29, Tel. mob. 3335954231), ein alter, langjähriger Mitarbeiter des sel. Dr. Springer, der immer schon Bienen im Wald gehabt hatte. Nun bat er um Erlaubnis, ca. 11 Stöcke vor der Schranke am Vorderen Stall aufzustellen. Ich will’s ihm gern gestatten, werde aber noch Igor darüber verständigen. Der Platz scheint mir gut, öffentlich zugänglich ohne weitere Störungen, bei einer Quelle (heute war sie allerdings strohtrocken) und umgeben von gutem Wald.

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